Primal Healing 1
 

Home    Artikel und Buchauszüge     Übersetzungen aus A. Janovs Webseite     Neue Beiträge       Primärtheorie und Primärtherapie     Buchübersetzung: Bücher von A. Janov

20 Kernthesen der Primärtheorie und Primärtherapie        ArthurJanov.com         Facebook          Studien und Statistiken            Primalpage               Emak             

Primaltherapy.com                       Primal Mind                  Epilepticjourney

 


 

Home    Artikel und Buchauszüge     Übersetzungen aus A. Janovs Webseite     Neue Beiträge       Primärtheorie und Primärtherapie     Buchübersetzung: Bücher von A. Janov

20 Kernthesen der Primärtheorie und Primärtherapie        ArthurJanov.com         Facebook          Studien und Statistiken            Primalpage               Emak             

Primaltherapy.com                       Primal Mind                  Epilepticjourney

 


 

Home    Artikel und Buchauszüge     Übersetzungen aus A. Janovs Webseite     Neue Beiträge       Primärtheorie und Primärtherapie     Buchübersetzung: Bücher von A. Janov

20 Kernthesen der Primärtheorie und Primärtherapie        ArthurJanov.com         Facebook          Studien und Statistiken            Primalpage               Emak             

Primaltherapy.com                       Primal Mind                  Epilepticjourney

 


       

 

 

 

Home    Artikel und Buchauszüge     Übersetzungen aus A. Janovs Webseite     Neue Beiträge       Primärtheorie und Primärtherapie     Buchübersetzung: Bücher von A. Janov

20 Kernthesen der Primärtheorie und Primärtherapie        ArthurJanov.com         Facebook          Studien und Statistiken            Primalpage               Emak             

Primaltherapy.com                       Primal Mind                  Epilepticjourney

 

TEIL II C

Seite 182

für uns eine Verknüpfung (Einsicht) herstellen; sie muss aus einem Feeling herauskommen, und das muss auf langsame, geordnete Weise geschehen. Wenn der Patient die Verknüpfung hergestellt hat, wissen wir, dass es Zeit ist. Wenn die Einsicht von einem Therapeuten erzwungen wird, ist es gewöhnlich nicht an der Zeit. Sie muss organisch kommen, sonst verstößt sie gegen die Evolution - Gedanken nach Gefühlen und nicht vor ihnen. Darling betont, dass Wahrheit eine "ungebrochene Realität" ist. Neurose schafft es, diese Realität auseinanderzubrechen (Durchtrennung, Nicht-Verknüpfung). Gefühlstherapie stellt diese Gesamtrealität wieder her. Es gibt eine Einheit der Natur, die nur mit Verknüpfung zustande kommt. Neuropsychologische Gesetze existieren. Es liegt an uns, sie zu finden.

Man darf keinesfalls in die Tiefe gehen, ohne zuerst im Seichten zu arbeiten – man kann die Vergangenheit nicht aufsuchen, ohne sich zuerst mit der Gegenwart zu befassen.




Einige von uns verlieren vielleicht auch ihre Koordination, weil innere Fingerzeige (von Propriorezeptoren) es nicht den ganzen Weg nach oben bis zur Integration schaffen. Somit kommt es zu Ungeschicktheit und Kordinationsmangel, weil Körper, Muskelfunktion und höhere Kontrollzentren nicht miteinander verknüpft sind. Der Mensch ist nicht ganz beisammen.

Ein frühes Trauma schwächt die richtige Entwicklung des rechten Gehirns, so dass wir später falsch wahrnehmen, keine Nuancen erkennen können und über- oder unterreagieren. Wir können keine Nuancen erspüren, weil das rechtes Gehirn ist und wir von ihm abgetrennt sind. Somit besteht die Tendenz, dass man wortgebunden und nüchtern ist und die eigentliche Bedeutung in bestimmten Situationen nicht sieht. Schwächung des rechten Gehirns kann auch dazu führen, dass wir unsere Fähigkeit verlieren, Empathie für andere zu empfinden, weil das auch rechte Seite ist. Kurz gesagt fehlt bei Nicht-Verknüpfung alles, was Fühlen einbezieht. Für einen Therapeuten ist es entscheidend, Zugang zum rechten Gehirn zu haben und - noch wichtiger - ein vereinigtes rechtes und linkes Gehirn zu haben. Er oder sie muss über die Worte des Patienten hinausschauen können.

Am Beispiel des Wartens in dem vorherigen Fall wird  klar, dass wir keine vollständige Lösung und Veränderung bekommen, es sei denn, wir steigen die Kette ganz hinab. Wenn wir das Warten in der Kindheit wiedererleben (das Bedürfnis, nach der Schule nach Hause zu gehen), würden wir nur einen Teil des Traumas auflösen. Warten hätte immer noch eine Dringlichkeit an sich, die aber nicht so verzweifelt ist wie zuvor. Was Warten seine Dringlichkeit auf Leben und Tod verleiht, ist das Geburtstrauma, das in der Tat ein Fall von Leben und Tod war. Das ist eine generelle Regel bei jedem Problem oder Ausagieren. Der zwanghaft-obsessive Aspekt wird weitgehend von präverbalen

 

Seite 183

Traumen gesteuert, die gewöhnlich reine Impulse  sind. Das ist der Grund, warum sexuelles Ausagieren so schwer zu behandeln ist. Und solange eine Therapie nicht am Prototyp ankommt, lässt sich das Ausagieren nicht voll beseitigen. Das Problem hier ist, dass Traumen der ersten Linie, die dem Ausagieren zugrunde liegen, bereits eine Dringlichkeit an sich haben. Der teuflische Aspekt ist, dass man keinesfalls in die Tiefe gehen kann, ohne zuerst im Seichten zu arbeiten - man kann die Vergangenheit nicht aufsuchen, ohne sich zuerst mit der Gegenwart zu befassen.Wir müssen der Evolution Folge leisten, wenn auch in umgekehrter Richtung.

Beim Rebirthing oder in der LSD-Therapie wird der Patient in frühen, weit entfernten Schmerz geworfen; nur zu oft ist beginnende oder zeitweilige Psychose das Ergebnis. Einer unserer Patienten ging zu einer Wochenend-Meditationsgruppe, die tiefes Atmen praktizierte. (Das geschah ohne unser Wissen. In unserer Therapie ist es aus naheliegenden Gründen verboten.) Er kam kaputt zu uns zurück, war total symbolisch und sprach von kosmischen Kräften und diversen Vorleben. Dieses tiefe Atmen schwächte seine Abwehr und öffnete die Schleusen künstlich. Die Überlastung warf ihn in Symbolismus, da der frontale Kortex darum kämpfte, den befreiten Schmerzen einen Sinn zu geben, die zu fühlen und integrieren das Gehirn noch nicht bereit war.

In der Psychotherapie müssen wir der Evolution und Devolution trauen; wir dürfen keine Stufen überspringen. Wenn wir in der Therapie sofort zu Geburtstraumen gehen, setzen wir uns über die Evolution hinweg. Aber wenn wir uns in eine gegenwärtige Situation einklinken, wie z. B. im Behandlungszimmer eines Arztes zu warten, ist das Gefühl da (wie bei unserem Patienten, der nicht warten konnte). Wir müssen nur den Patienten in dem gegenwärtigen Gefühl festhalten, und es wird ihn von selbst dort hinabbringen, wohin er gehen muss. Aber wir steigen nur in geordneten Schritten hinab, so dass er oder sie nicht überwältigt wird. Fühlen ist ein Vehikel, dass uns die Nervenbahnen hinab zu den Ursprüngen transportiert. Wenn wir den Patienten nicht stören und  ihn nicht über seine Fähigkeit hinaus zwingen, verschließt er sich von selbst, wenn der Schmerz zu groß ist. Wenn der Schmerz exzessiv ist, haben wir alle einen automatischen Wächter, der uns wieder verschließt. Diese Tatsache sollte uns sagen, das Abwehr automatisch durch Schmerz entsteht. Defensiv zu sein ist nichts Schlechtes. Es ist ein notwendiger Überlebensschritt.

Man fragt sich, warum die menschliche Evolution, wenn sie soviel Sinn ergibt, nicht auf natürliche Art für Zugang sorgt, wenn wir erwachsen werden? Nun, die Evolution kam bis zur Verdrängung und hörte dann auf. Ausgehend von der Flucht vor äußeren Feinden entwickelten wir die Fähigkeit, vor innerer Gefahr - vor Gefühlen - zu fliehen. Aber leider brauchen wir Hilfe, um Zugang zu gewinnen. In der Zwischenzeit laufen wir jeden Tag im Überlebensmodus herum - verdrängt.

Seite 184

Man kann keinem Therapeuten trauen, der auf sein linkes Gehirn beschränkt und von Gedanken und Einsichten eingegrenzt ist.



Es sollte klar sei, dass Dissoziation Bewusstsein einschränkt, nicht aber Bewusstheit, und für die Kontrolle brauchen wir Bewusstsein, nicht Bewusstheit. Ich kann diesem ungeduldigen Individuum in der Therapie die Bewusstheit (linke frontale Zone) vermitteln, dass er schrecklich impulsiv ist und Warten nicht ertragen kann, aber das erzeugt nicht die Unten-Oben-Verknüpfung, die Kontrolle ermöglicht - die Verknüpfung zwischen tiefem rechten Gehirn und linkem präfrontalen Gehirn. Auch bei voller Bewusstheit sendet das rechte untere Gehirn Impulse durch den ganzen Körper, die an verschiedenen Organen nagen. Das Ergebnis kann Kolitis sein (deren Ursprung oft auf der ersten Linie liegt) oder blutende Geschwüre, die sich ohne Zugang zur ersten Linie nicht stoppen lassen. Die Person, die Bewusstheit hat, kann sich all dessen total unbewusst sein. Das Unbewusste hat beim Neurotiker keine Möglichkeit, bewusst zu werden. Neurose bedeutet einen veränderten Bewusstseinszustand. Das beinhaltet einen defekten oder geschwächten Gehirnschaltkreis von ganz unten nach ganz oben. Kurz gesagt ist das Gehirn neu verdrahtet. Ein Erwachsener fühlt vielleicht anstatt des Bedürfnisses nach Liebe und Zärtlichkeit sofort sexuelle Impulse oder den Drang zu essen. Je mehr diese Schaltkreise abweichen und in einer bestimmten Weise feuern, umso mehr verfestigt sich die Neuverdrahtung.

Wir müssen zurückgehen und die Zeiten der ersten Abweichung wiedererleben, wenn wir Fortschritte bei ihrer Auflösung machen wollen. Wir gehen zurück, um die Sollwerte auf normal zurückzusetzen. Deshalb erhöht sich nach einem Jahr Primärtherapie die Menge des natürlich hergestellten Inhibitors oder Verdrängers Serotonin. Die Sollwerte sind neu eingestellt worden. Es ist manchmal möglich, Erleichterung zu erlangen, indem man nur in spätere Kindheitstraumen eintaucht und den Prototyp an Ort und Stelle lässt. Wenn die Symptomschwelle durch diese Methode angehoben wird, umso besser. Es gibt dann keine offenen Symptome, aber die Tendenz ist immer noch da. Somit ist ein Alkoholiker vielleicht nicht mehr zum Trinken gezwungen, wenn er etwas von dem Schmerz wiedererlebt, aber er wird hinterher immer in Gefahr sein. Wenn wir auf totale Persönlichkeitsänderung aus sind, ist dies nicht möglich, ohne sich mit der Einprägung zu befassen. Wenn man glücklich damit ist, keine Symptome zu haben, dann sei's drum. Es ist das Leben des Patienten, nicht unseres.

Ein frühes Geburts- und Vorgeburtstrauma wird im Allgemeinen die richtige Entwicklung des rechten Gehirns und seiner Verknüpfungen mit dem linken stören. Es bleibt so erregt zurück, dass es sogar neutrale Ereignisse "zur Explosion bringen" können. Brauchen wir einen

 

Seite 185

Therapeuten, der uns hilft, die äußere Realität zu sehen? Nein. Wir brauchen einen Therapeuten, der uns hilft, die innere zu finden; der Rest erledigt sich selbst. Wir brauchen Zugang zum rechten Gehirn, weil dieses Gehirn (besonders der orbitofrontale Kortex) eine Karte unserer emotionalen Geschichte und unseres inneren Zustands enthält. Wenn wir Zugang haben, müssen wir nicht ausknobeln, was mit uns im Alter von 2 Jahren geschah, wir können es erleben und wissen es dann. Deshalb unterscheidet sich intellektuelles Erinnern so sehr von Wiedererleben. Intellektuelles Erinnern wird vom frontalen zerebralen Kortex bearbeitet. Der gibt Ereignisse erzählend wieder, kann aber nicht wiedererleben. So kann ein Erwachsener von einem Missbrauch erzählen, als er oder sie 4 Jahre alt war, der vielleicht nicht wahr ist - eine Konfabulation. Im Gegensatz dazu ist Wiedererleben systemisch und allumfassend. Beim Wiedererleben können Druckstellen von der Geburt wieder erscheinen (wie z. B. die Fingermale des Arztes auf der Haut des Neugeborenen), oder man beginnt zu würgen und ersticken, wenn man Sauerstoffdeprivation bei der Geburt wiedererlebt. Das ist ein sicheres Ereignis, das man nicht mit Wiedererzählen verwechseln darf. Wiedererleben schließt ein, wie die Lungen reagierten, wie viel Schleim während der Geburt sekretiert wurde - weil er während eines Geburts-Wiedererlebnisses wieder sekretiert wird. Verbales Wiedergeben hat damit nichts zu tun.


Beim Wiedererleben können Druckstellen von der Geburt wiedererscheinen (wie z. B. die Fingermale des Arztes auf der Haut des Neugeborenen), oder man beginnt zu würgen und ersticken, wenn man Sauerstoffdeprivation bei der Geburt wiedererlebt.


Wenn ich Rechtshirn-Kontrolle diskutiere, ist es der orbitofrontale rechte Kortex, der direkte Verknüpfungen mit der Amygdala des limbischen Systems hat. Bei einem gut funktionierenden rechten Gehirn ist die Fähigkeit gegeben, emotionalen Output zu regulieren. Aber wir brauchen auch Rechts-Links-Verknüpfungen, die weitgehend durch das Corpus callosum verlaufen. Es muss Verknüpfung von rechts unten nach rechts oben geben und von rechts oben nach links oben und von rechts unten nach links oben, damit totale Integration zustande kommt. Das mag kompliziert klingen, aber für das gesunde Gehirn ist es ein "Kinderspiel."

Die verschlüsselte Einprägung wird überall im System verzeichnet. Intellektuelles Erinnern behandelt ein eingekapseltes linkes Frontalhirn als Ganzheit für sich - verwechselt dieses Gehirn mit dem ganzen Individuum, und so glauben wir, jemand wird gesund, wenn er oder sie versteht, was geschehen ist. Nur das linke Gehirn wird gesund. Der Rest bleibt krank. Das linke Gehirn, Experte für sonderbare Gedankenkonstrukte, kann wirklich glauben, alles sei gut, während der abgetrennte Aspekt der Erinnerung, die Leidenskomponente, sich in ihrem lautlosen Schrei windet. Es ist die rechte Seite, die uns einen Überblick über unser

Seite 186

Leben gibt und darüber, wie wir mit ihm zurechtkommen. Die linke Seite seziert und analysiert, aber sie kann das große Bild nicht sehen. Sie kann kritisieren, ist aber nicht kreativ. Jetzt wissen wir, wie Kritik funktioniert. Und die Leute in der konventionellen Einsichtstherapie reden mit einem Gehirn, dass keine Worte hat, und wundern sich, dass die Therapie niemanden heilen kann. Es ist ein Dialog, den Leute, die nicht sehen können, mit Tauben führen.

Individuen der dritten Linie suchen sich andere "Thirdliner" für ihre Beziehungen aus, und sie entscheiden sich für kognitive Therapien der dritten Ebene, um ihre Intellektualität zu verstärken und sich Gefühle vom Leib zu halten. Unsere Therapie wählen Menschen, die leiden, oft zuviel Zugang und nicht genug Kontrolle haben. Therapeuten müssen Zugang zu ihrem Rechtshirn haben, damit sie mit den Patienten mitfühlen können, spüren, was diese gerade fühlen und wissen, wann Schmerz für den Augenblick vermieden werden sollte. Ein Therapeut wird das Vertrauen des Patienten gewinnen, wenn der Patient spürt, dass der Therapeut weiß, was in ihm vorgeht, keine unpassenden Aktionen unternimmt und den freien Fluss der Gefühle zulässt. Einem Therapeuten, der Gefühle unterbricht, der die Bereitschaft eines Patienten nicht spürt, bestimmte Schmerzebenen zu fühlen, kann man nicht trauen. Dieses Misstrauen liegt in der ganzen Situation. Man kann keinem Therapeuten trauen, der auf sein linkes Gehirn beschränkt und von Gedanken und Einsichten eingegrenzt ist. Diese Sensibilität kann man niemandem beibringen. Wir können Fühlen nicht "lehren." Wir können die Verknüpfung mit dem rechten Gehirn nicht lehren; wir können sie nur zulassen.

Weil der Hirnstamm und limbische Strukturen auf der rechten Seite weitgehend das Unbewusste ausmachen, besteht die Aufgabe darin, das rechte Gehirn in Symmetrie mit dem linken zu bringen. Erinnern Sie sich bitte, dass Ereignisse unbewusst sind, weil frühe Traumen das rechte Gehirn weit mehr als das linke beeinflussen und weil dieses Gehirn den Kontakt mit dem vollen Bewusstsein verliert.

WIE DIE ERINNERUNG GEBILDET WIRD

Die Auffassung von Frequenzsignalen wird auf einzigartige Weise in The Field: The Quest For the Secret Force of the Universe von Lynne McTaggart erörtert.11 Inmitten einer langen Diskussion über die Kommunikation unter Molekülen stellt McTaggart fest: "Nach Benvenistes Theorie werden zwei Moleküle dann auch über weite Distanz aufeinander abgestimmt und resonieren zur selben Frequenz." Es scheint, dass alle Moleküle ihre eigene spezielle Frequenz haben.

Der berühmte Neurowissenschaftler Karl H. Pribram fand heraus, dass, wenn das erste Neuron etwas registriert, bestimmte Frequenzen unter Neuronen im Gehirn resonieren, und dies auch unterhalb unseres Bewusstseins. Diese Neuronen senden Informationen an
--------------------

 

Seite 187

andere betroffene Teile des Gehirns und bilden die Erinnerung. Was an dieser ziemlich esoterischen Diskussion wichtig ist, ist, dass das Gehirn Information "in der Kurzschrift von Wellen-Frequenz-Mustern (verarbeitet) und diese über das ganze Gehirn in einem verteilten Netzwerk verstreut." Genau auf diese Weise wird Erinnerung gespeichert und wiedererlangt. Im Wesentlichen ist das Gehirn ein Frequenz-Analysator. Aber wenn die resonierende Information unerträglichen Schmerz bedeutet, wird der Kontakt unterbrochen/durchtrennt. Das linke Gehirn sagt: "Ich will nichts mit jemandem zu tun haben, der mir Leid zufügt." Das rechte bettelt: "He, Dr. Links, ich hab's hier mit einer Höllenlast zu tun; ich frag doch bloß, ob du mir ein bisschen aushelfen kannst." Aber nein, hemmende Neurotransmitter werden auf den Plan und in Aktion berufen, um die direkte Kommunikation mit der rechten Seite zu verhindern. Das alles findet vielmehr auf der subkortikalen Ebene statt als auf der kortikal-kognitiven Ebene. Auch wenn wir Worte haben, gibt es dennoch diese  biochemischen Grundprozesse und diese überaus wichtigen Frequenzen. Warum nennen wir jemanden "Doktor"? Weil er in sein Linkshirn-Intellekt geflohen ist und studierte und studierte, um Gefühle zu vermeiden.

Wir können nicht gesund und psychisch stark sein, solange die Verknüpfung durchtrennt ist; solange Krieg im Gange ist zwischen den zwei Gehirnhälften, ist psychische Gesundheit nicht möglich.


Verschiedene Schlüsselneuronen üben vielleicht eine chemische Anziehungskraft auf ihr Gegenüber aus und koppeln an, wenn sie sich begegnen. Jetzt ist das noch eine Vermutung, aber Tatsache ist, dass, wenn es zur Ankoppelung eines Gefühls oder Bedürfnisses kommt, das System sofort zum kompensierenden Nervensystem wechselt, um ein Gleichgewicht zu erreichen. Das ist der Test für die Verknüpfung; ein Gleichgewicht des Nervensystems mit Vitalwerten, die unter die Grundlinie fallen.

Wir haben vier verschiedene Hirnwellenstudien an primärtherapeutischen Patienten vorgenommen. Patienten, die mit der Therapie beginnen, haben auf der rechten Seite des Gehirns mehr Kraft (hemisphärische Amplitude), aber nach einem Jahr Therapie kommt es zu einer Kraftverlagerung auf die linke. Das impliziert ein ausgeglicheneres Gehirn. Es bestand eine starke Korrelation zwischen Wohlgefühl von Patienten und der Verlagerung im Gehirn. Wir haben eine Zweijahres-Folgestudie an 14 unsere Patienten abgeschlossen. Mit der Zeit verlagert sich die Kraft nicht nur von rechts nach links, sondern auch von der Rückseite des Gehirns zur Vorderseite (höhere Alpha-Frequenzen), wo es mehr Kontrolle gibt. Es gibt höhere Frequenzen im vorderen Bereich, die vielleicht bessere Integration und Kontrolle von

Seite 188

Gefühlen bedeuten. Ein ängstlicher Patient, der nicht gut verdrängt, kann mit einer höheren Gehirnspannung von 50-150 Mikrovolt bei 10-13 Zyklen pro Sekunde anfangen. Unmittelbar vor einem Wiedererlebnis (ein Primal) kann die Alpha-Amplitude das Doppelte oder Dreifache des normalen Ruhewerts erreichen (300 Mikrovolt). Das sagt uns, wie nahe die Erinnerung/das Feeling dem vollen Bewusstsein ist. Es gibt uns ein diagnostisches Werkzeug zur Hand, um den Zugang in unseren Patienten zu messen.

Die Verknüpfung zwischen linkem und rechtem Gehirn

Verknüpfung bedeutet, dass der rechte fühlende präfrontale Kortex von der Kontrolle durch das linke Gehirn befreit ist. Die linke Seite kann jetzt ihrer wichtigen Integrationsfunktion nachkommen, anstatt zu verdrängen. Und natürlich ist die Entspannung des Patienten und sein Erleichterungsgefühl ein weiteres essentielles Beweisstück. Von größter Wichtigkeit ist, dass Einsichten zu einem wahren Geysir werden, sobald Gefühle angekoppelt haben. Nach einem Feeling entdeckte ein Patient, warum er nie in einem überdachten Restaurant dinieren konnte; er wollte nichts über seinem Kopf haben (der, wie sich in einem Geburtsprimal herausstellte, gegen den Schambogen schlug). Er konnte nie etwas über sich haben, auch symbolisch, wie z.B. einen Chef. Natürlich war sein Vater ein Tyrann; er mied Autorität wie die Pest. So entdeckte man die Gefühlskomponenten der ersten und zweiten Ebene.

Wir können nicht gesund und psychisch stark sein, solange die Verknüpfung durchtrennt ist; solange Krieg im Gange ist zwischen den zwei Gehirnhälften, ist psychische Gesundheit nicht möglich. Neurose bedeutet, dass die Verknüpfung durchtrennt ist. Wir können nicht gesund werden, wenn sich die Kluft erweitert, was bei Hypnose und allen kognitiven Therapien geschieht, wo die linke Seite weiter von ihrem rechten Gegenüber weggetrieben wird.

Verknüpfung hat neurologische Wurzeln. Der schwedische Neurowissenschaftler David Ingvar, der das Gehirn mittels CAT-Scan untersuchte, fand, dass Schmerzwahrnehmung beide Seiten der präfrontalen Zone involvierte, die im Tandem arbeiteten. Wenn emotionaler Schmerz verdrängt wird, würde ich annehmen, dass mehr die rechte Seite involviert ist; die rechte Amygdala nimmt an Volumen zu. Wie ich früher aufgezeigt habe, schwillt die rechte Amygdala im Falle des Fühlens tendenziell an. Somit ist abgetrennter Schmerz auf der rechten Seite aktiver als auf der linken.

Es ist, als gäbe es im Gehirn einen geheimen Untergrund, in dem Nachrichten vor- und zurücklaufen, aber auf der Seite, die bewusst sein sollte, werden sie nicht erkannt. So teilt die rechte Seite der linken unausgesprochen mit: "Schau, ich kann keine Kritik mehr vertragen. Sie bedeutet, dass ich nicht geliebt werde." Und die linke Seite sagt: "Okay, ich verteidige dich dagegen, dass du dich so schlecht fühlen musst.

 

Seite 189

Sag mir einfach nicht zu viel. Jedenfalls verdrehe ich die Kritik des anderen , so dass er Unrecht hat." Und die linke Seite springt sofort und automatisch ein, sobald es einen Hinweis auf Kritik gibt. "Keine Sorge, mein Freund vom rechten Flügel, ich halte diese Gefühle von Ungeliebt-Sein und Kritisiert-Werden unter Kontrolle, auch wenn du mir nicht gesagt hast, was für Gefühle es sind." So agiert die linke Seite das Gefühl aus; das Ausagieren ist unbewusst, weil das Gefühl der rechten Seite nicht verknüpft ist. Die linke Seite ist noch nicht voll bewusst.

Wir sehen das ganz klar bei Split-Brain-Operationen (die chirurgische Spaltung von linkem und rechtem Gehirn), wo der Chirurg dem rechten Gehirn Input zuführt und das linke aufgrund fehlender interhemisphärischer Verknüpfung gezwungen ist, ein Feeling zu rationalisieren, das sie nicht einmal erkennt. Der Arzt führt der rechten Seite etwas Komisches zu, während die linke lacht und eine sonderbare Erklärung für ihr Gelächter ausheckt: "Der weiße Mantel, den sie anhaben, ist sehr komisch."Die Tatsache, dass der linke Frontalbereich das Gefühl nicht erkennt, hält ihn nicht davon ab, alle möglichen Erklärungen zu fabrizieren. Kurz gesagt zwingt ihn der Input der rechten Seite, Erklärungen zu schaffen, wie es auch bei Meditation und Neurose der Fall ist, wo die Durchtrennung verstärkt wird.

Es gibt eine Studie im New Scientist (2005), dass bei Leuten, die Meditation praktizieren, eine Verdickung des Nervengewebes im präfrontalen Kortex auftritt.12 Meditation kann durchaus den denkenden, intellektuellen Bereich als Verdrängungshilfe rekrutieren. Die Sachverständigen beraten sich noch darüber, aber zu glauben, dass irgendein Dreh oder Trick, scheint er auch noch so gut überlegt zu sein, funktionieren kann, wenn er die Geschichte ignoriert, ist reine Selbsttäuschung. Anders gesagt ist Meditation eine defensive Operation, um Gefühle ‚unten' zu halten. Deswegen ist es nicht immer die beste Art, Fortschritt in der Psychotherapie zu messen, wenn man den Patienten beim Wort nimmt.

VERNUNFTERKLÄRUNG

Wenn jemand sagt "Da hast du nicht Recht" oder "Da hast du einen Fehler gemacht," sagt das linke Gehirn schnell: "Ja, aber der Grund dafür war...." Das Gefühl ist: "Wenn ich Unrecht habe, werde ich von meinen Eltern nicht geliebt. Ich muss mich verteidigen." Es ist Verteidigung gegen die Gefühle auf der rechten Seite. "Wenn ich im Unrecht bin, fühle ich mich nutzlos, wie ein Nichts, einer, der nichts verdient hat. Keiner Liebe wert." Dieses Gefühl des Ungeliebt-Seins, ich muss es unterstreichen, ist bereits da! Der Auslöser in der Gegenwart lässt es aufleuchten und wirbelt es wieder auf. Man rationalisiert es, weil man kein Quentchen Kritik mehr vertragen kann und nichts mehr von dem schrecklichen Gefühl, das durch diese Kritik ausgelöst wird. Die linke Seite passt sich an und führt die Verteidigungsaktion durch, ohne auch nur zu wissen, warum.

Seite 190

Neurose ist in vielerlei Hinsicht ein Splitbrain-Zustand, eine Hirnspaltung. Die Essenz von Neurose scheint zu sein, dass man Erklärungen für sein Verhalten ausheckt, das von unerkannten Kräften gesteuert wird. Deshalb kann man ausgeklügelte Rationalisierungen und Erklärungen, die jemand für sein Verhalten hat, nicht durchdringen. "Warum sollte ich das Trinken aufgeben, wenn ich mich dabei immer warm und behaglich fühle?" sagte ein Bekannter. Er hatte keine Kenntnis von der ständigen Spannung, unter der er litt. Solange Gefühle verborgen und verdrängt sind, muss die Abwehr unangetastet bleiben. Wenn der Therapeut in der kognitiven Einsichtstherapie diese Abwehr attackiert und versucht, die Person von ihren Ideen abzubringen, ist es ein vergebliches Unterfangen; er hat den Splitbrain-Effekt übersehen, der wortwörtlich aufzufassen ist.

Rush Limbaugh, der Radio-Kommentator hat gestanden, seit vielen Jahren starke Schmerzkiller zu nehmen. Sein gedankenbildendes Gehirn und seine energischen Philosophien sind in Gefühlen verankert, deren er sich nicht bewusst ist. Es hat nicht mehr Sinn, ihn aus diesen Gefühlen herauszureden, als der Versuch hätte, seine ganze Geschichte zu ändern. Es ist nicht einfach so, dass er "unreale Vorstellungen" hat, es ist so, dass sein durchtrenntes System ihn zwingt, seinen Schmerz sowohl auf der körperlichen Ebene mit Drogen zu unterdrücken als ihn auch mit einer Philosophie zu mildern, die vielleicht mit seinen Gefühlen uneins ist.

EFFEKTIVE VERKNÜPFUNG

In jeder effektiven Therapie ist es die Verknüpfung zwischen dem tiefen rechten limbischen Bereich und der orbitofrontalen Zone, die so viele unserer Probleme lösen wird, angefangen mit Angst, die ein Durchsickern von Schmerz durch ein defektes Schleusensystem ist, bis zu Depression, die Schmerz ist, der gegen rigide, unnachgiebige Schleusen anrennt. Warum? Weil viele unserer späteren Probleme sich von Erfahrungen in den tieferen rechten Bereichen ableiten, die es nie schaffen, sich mit höheren Ebenen zu verknüpfen. Vielmehr richten sie ihren Schaden beständig auf tieferen Ebenen an (zum Beispiel chronisch hoher Blutdruck oder die Unfähigkeit, anderen nahe zu kommen). Ein Bericht in der Science News stellte fest, dass Gefühle der Hoffnungslosigkeit bei Depression "die Wahrscheinlichkeit einer Person, einen Schlaganfall zu erleiden, markant anheben."13 Es wird berichtet, dass Depression in Hinsicht auf das Schlaganfall-Risiko gleichbedeutend damit ist, unter hohem Blutdruck zu leiden. Ich habe herausgefunden, dass Depression oft mit Blutdruckabweichungen einhergeht. Sie bilden ein Ensemble.

Präverbale Schmerzen werden wie ein unerwünschter Gast abgesondert, den wir in der Garage verwahren, wo wir lästige Gegenstände speichern, die wir uns lieber nicht anschauen. Was durchkommt, ist eine vage Empfindung von Unbehagen und Unwohlsein - der Leidensteil. Das Unerwünschte klopft gegen die Schleusentore (nahezu wortwörtlich) und sagt: "Es ist kalt hier draußen. Kann ich nicht hereinkommen und dir Gesellschaft leisten?" Das System

 

Seite 191

jedoch hält die Schleusen geschlossen und erklärt stillschweigend: "Tut mir Leid, aber ich kann nicht alles tolerieren, was du mir zu sagen hast. Warten wir auf einen besseren Tag."

Dieser bessere Tag ist gekommen, wenn wir älter sind, wenn die kritische Periode längst vorbei ist und wir fähig sind, das vorher Inakzeptable zu ertragen. Als Erwachsene haben wir eine stabile Umwelt, sind nicht mehr von neurotischen Eltern abhängig, und vielleicht haben wir Liebe in der Gegenwart; alles Elemente, die uns jetzt gestatten, unserer Kindheit gegenüber zu treten. Unterdessen hat das Gehirn sein Bestes getan, um das Feeling zu blockieren, hat für Abstecher vom rechten limbischen Informations-Highway gesorgt, der geradewegs nach oben und links verläuft. Die Blockade ist jedoch nicht komplett, weil das Feeling Formen des Ausagierens in Gang hält. "Niemand will mich" wird zu dem Versuch, jeden dazu zu bringen, dass er oder sie uns liebt - hilfreich, freundlich und unaufdringlich sein. Das Gefühl wandelt sich in körperliches Verhalten. Die Energie, die der Verknüpfung bedarf, ist in unseren Magen abgewandert und erzeugt Kolitis; in unser Herz- und Gefäßsystem mit Herzklopfen oder Migränen; und in unsere Muskeln, so dass wir angespannt und starr sind. Sie macht uns unterwürfig und zaghaft, als wollte uns niemand um sich haben. Bei Männern verursacht es Erektionunfähigkeit. In unserer Therapie versuchen wir, es Gefühlen zu ermöglichen, dass sie auf dem Gefühls-Highway direkt nach oben zum rechten OBFK gelangen und dann nach links abbiegen, um ihren Bestimmungsort zu erreichen.

Verknüpfung ist immer das Hauptziel des Gehirns. Wenn wir nur links abbiegen und nie nach rechts gehen, bringen wir die Verknüpfung nie zustande. Ich glaube, dass das System immer versucht, die Verbindung herzustellen, aber durch Schleusung daran gehindert wird. Wegen des ständigen Drängens auf Verknüpfung neigen Gefühle dazu, in unser Denken einzudringen und es zu stören; daher kommt die Unfähigkeit sich zu konzentrieren. Wenn die Verbindung hergestellt ist, sind solche Ablenkungen, die die Energie aufbrauchen sollen, nicht mehr nötig. Die Energie wandert immer zum schwächsten Glied. "Schwach" meint ein Areal oder Organ, das aufgrund von Vererbung oder wegen eines früher im Leben erlittenen Schadens anfällig ist. Zum Beispiel kann ein Schlag auf den Kopf in der Kleinkindzeit als Epilepsie enden oder eine Allergie-Geschichte in der Familie führt später vielleicht zu Asthma.

Sie finden hier, was Stan, ein Patient, über seine Anfälle schrieb. Ich behaupte nicht, dass wir Anfälle heilen können. Ich sage aber, dass es Neigungen gibt, eine Anfälligkeit im Gehirn zum Beispiel, die sich unter der Voraussetzung anderer späterer Traumen und fehlender Liebe (ein Trauma, wie ich den Leser erinnern möchte) verstärken und in Anfällen (oder hohem Blutdruck, Migräne, etc.) manifestieren. Es ist dasselbe wie mit Leuten, die eine genetische Tendenz zu Migräne oder hohem Blutdruck haben. Vielleicht bedarf es zusätzlicher Traumen, die diese Tendenz verstärken und das Symptom offenlegen.

Seite 192

FALLSTUDIE: STAN - GRAND MAL-ANFÄLLE

 

Ich hatte Grand-Mal-Anfälle vor der Therapie, ungefähr einen im Jahr, und ich hatte die ganze Zeit kleinere Anfälle, auch wenn ich schlief. Ich biss meine Zunge durch. Wenn ich aus einem Anfall erwachte, waren meine Muskeln so schlimm, dass ich nicht aufstehen konnte, und mein Magen brannte. Mein ganzer Körper tat weh, und ich war völlig erschöpft und hatte überall Schmerzen. Die Erholungsphase dauerte typischerweise etwa eine Woche. Wegen der geschwollenen Zunge aufgrund des Beißens konnte ich nicht reden. Ich hatte immer dieses Gefühl im Kopf, das ich nicht einmal beschreiben kann. Es war, als sei mein Kopf unter Wasser und als könnte ich nicht klar denken, und so schlief ich gewöhnlich in den ersten paar Tagen nach dem Anfall. Ungefähr eine Woche war ich nachher suizidal. Obwohl ich dazu neigte, mich selbst umzubringen, weil ich so schlimme Schmerzen hatte, war die Sache, die mich weitermachen ließ und der Grund, warum ich mich nicht selbst tötete, dass ich mir immer wieder sagte: "Ich habe mich gestern nicht so schlecht gefühlt, und wenn ich lange genug warte, geht es weg."

Es ist schwer, sich an Details zu erinnern, weil alles hinter einem Schleier lag und klar denken schwierig war. Unmittelbar nach einem Anfall brauchte ich etwa 20 Minuten, um mich zu erinnern, welchen Wochentag wir hatten, aber ich erinnerte mich immer an meinen Namen und wusste, wer ich war. Typisch war, dass mir zwei oder drei Arbeitstage verloren gingen. Nach einem Anfall konnten meine Augen kein Licht aufnehmen. Es war, als sei ich in einem wirklich dunklen Raum und als sei das einzige Licht, das ich sehen konnte, Licht, das direkt vor mir war, als sei ich in einem finsteren Tunnel und als käme ein Zug auf mich zu. Es gab auch andere Vorfälle, zum Beispiel stand ich im Supermarkt vor der Kasse an und wusste nicht, wo ich war. Der Arzt sagte mir, dass es wahrscheinlich eine Art Anfall war, aber nur im Kleinen.

Ich habe keine Ahnung, wieviel Feelings ich hatte. Die ersten eineinhalb Jahre habe ich in der Primärtherapie nicht geweint. Ich könnte sagen, dass Gefühle hochkamen, weil ich mich schlecht fühlte, wogegen ich vor der Therapie gar nichts fühlte. Das wichtigste Einzelereignis in meiner Therapie war, dass ich Klonipin einnahm. Mein sehr früher Schmerz, der von der Geburt, drückte nach oben, während mein Verstand ihn unterdrückte. Meine Gefühlsebene schien kaputt gegangen zu sein. Klonipin ermöglichte mir genug Zugang, um mit dem Fühlen zu beginnen; andernfalls war ich überlastet (und verwundbar für Anfälle).

In Sitzungen fing ich immer kurz zu weinen an, und dann begann ich zu husten und zittern und konnte nicht mehr zu dem Gefühl zurück. Das Klonipin entspannte meinen Körper genügend, so dass ich für längere Zeit weinen konnte

 

Seite 193

und von den Dingen, die mich in der Gegenwart quälten, zu denselben Dingen hinabsteigen konnte, die mich in der Vergangenheit quälten. Drei Jahre lang weinte ich zweimal pro Woche ein bis zwei Stunden. Das größte Feeling war, dass alles hoffnungslos ist. Die Hoffnungslosigkeit war, dass Mutter mich nie lieben würde, mein Vater mich nie lieben würde und dass ich in einer beschissenen Welt lebte; dass nichts je besser werden würde. Ich hatte dieses Gefühl, dass mein Leben eine Gefängnisstrafe war, die ich abzusitzen hatte. Ich dachte ständig an Selbstmord, weil es der einzige Ausweg aus dem Gefängnis zu sein schien. Zum Beispiel war ich in der Therapie in einer Szene in dem Haus, in dem aufwuchs, wo ich unten an der Treppe stand, zu meiner Mutter hochschaute, die oben auf der Treppe stand, und weinte, weil ich wollte, dass sie herunterkam und mit mir redete. Sie redete nie mit mir. Ich weinte darüber, dass ich wollte, dass meine Mutter mich hochnahm, mich hielt und mit mir redete.

In dieser Periode gabe es sehr wenige Geburtsgefühle. Ich hatte früher eins, wo ich das Gefühl hatte festzustecken und wo meine Mutter mir nicht half, geboren zu werden. Obwohl ich es nicht sicher weiß, vermute ich, dass ein Anfall eine Explosion ist, die darauf abzielt, mich frei zu bekommen und auf die Welt zu setzen.

Schließlich gelangte ich zu Gefühlen wie "Bitte liebe mich, bitte rede mit mir und hör auf, mich zu ignorieren." Das sind die Gefühle, die meine Epilepsie veränderten. Der Schlüssel zu all dem ist, dass ich das ganze Zeug in meinem Inneren verwahren musste. Mir war nie erlaubt, Emotionen zu zeigen, und ich musste so tun, als sei alles in Ordnung. Nachdem ich also 20 Jahre alles in mir behalten musste, war es wie ein Dampfkocher, und mein Körper konnte es nicht mehr in sich halten, und ich begann, Anfälle zu haben. Jedes Feeling, dass ich in der Primärtherapie habe, reduziert diesen Druck ein klein bisschen mehr.

Als Egebnis jahrelangen Fühlens ist dieser Druck so weit reduziert worden, dass ich keine Anfälle mehr habe. Heute bin ich von allen Medikamenten weg, und ich fühle mich öfters gut als schlecht. Gewöhnlich hab ich mich 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche schlecht gefühlt, aber jetzt fühle ich mich vielleicht noch ein paar Tage im Monat schlecht.

--------------

Hier ist ein weiterer Patient, der epileptisch ist. Ich denke, es ist sehr aufschlussreich, wenn man sieht, wie Gefühle dazu neigen, Anfälle zu vermindern.

FALLSTUDIE: SONNY - EPILEPSIE

In den letzten zwei Wochen hatte ich gerade einen neuen Durchbruch in meinem Kampf gegen Epilepsie. Seit meine Anfälle als Ergebnis des Fühlens allmählich von Grand Mal zu Petit Mal abgefallen sind, habe ich ab und an einen Mini-Petit Mal, der mit einer Aura beginnt (nach der Nomenklatur der Neurologen), gefolgt von einem schwachen Schreien, Weinen, Zittern

Seite 194

das ganz tief aus meinem Magen kommt. Das Phänomen wurde ursprünglich von emotionalen Umständen ausgelöst, mit denen ich nicht fertig wurde. Ich bin beinahe voll bewusst und kann es hinterher beschreiben und darüber reden. Es dauert 10-20 Sekunden. Neulich als es geschah, konnte ich plötzlich vom Beginn dieses Petit Mal zum anwachsenden Klang eines sehr starken Weinens weitergehen. Was für eine Erleichterung!! Ich habe Monate, ja, Jahre darauf gewartet.

Ich hatte über 40 Jahre lang Grand Mals und war ohne Hilfe. Indem ich die Medizin wegwarf, geradewegs in meine Anfälle ging und sie direkt in Primärgefühle umwandelte, habe ich nach und nach die Wurzeln meiner Epilepsie entdeckt, die jetzt nur ein Bruchteil dessen ist, was sie ursprünglich war. Ich weiß jetzt, was es bedeutet, vollen Zugang zu seinen Gefühlen zu haben; er ist mit einer gewaltigen Spontaneität und Kapazität verbunden, das Leben aufzunehmen und zu genießen.

-----

In der Gruppentherapie habe ich gesehen, dass ein epileptischer Patient einen Anfall zu erleben beginnt und ihn mit unserer Hilfe in das Gefühl dahinter umwandelt, gewöhnlich ein Gefühl der ersten Linie. Der Patient hat dann anstatt des Anfalls das Primal. Noch einmal, das geschieht nicht in jedem Fall, aber es kommt vor. Früher sagte ich, dass psychogene Anfälle das Ergebnis defekter Schleusen seien, aber jetzt glaube ich, dass sie auf völlige Verdrängung zurückzuführen sind, so dass das Gehirn kein anderes Ventil mehr hat und sich nicht mehr anders verhalten kann. Oft passiert das in einem hochdisziplinierten Elternhaus, wo das Kind unter strenger Kontrolle gehalten wird. Auch die Sexualität des Kindes wird von religiösen Eltern kontrolliert; sie warnen es vor Masturbation, obwohl neuere Forschung darauf hindeutet, dass häufige Masturbation alle möglichen Probleme vermeiden kann. Freisetzung ist zweifellos wichtig, und Anfälle sind in gewisser Hinsicht ein Freisetzungsfaktor. Schmerztöter und Tranquilizer können die Übermittlung der Schmerzbotschaft verlangsamen und deshalb den Anfall abmildern oder ganz verhindern. Es überrascht nicht, dass neue Forschungen ergeben haben, dass dieselbe Droge, die man verwendet, um Epilepsie zu kontrollieren, auch Migränen kontrollieren und reduzieren kann. Es scheint , als ob Migränen in bestimmtem Sinn Anfälle der Blutgefäße sind, die sich zusammenziehen und dann den Weg frei für Erweiterung machen. Jedenfalls finden mehr und mehr Forschungen heraus, dass Schmerz so vielen unterschiedlichen Symptomen zugrunde liegt. Bei einigen Epilepsie-Typen gibt es ein "Freisetzungs"-Phänomen, wobei die Verdrängung kurze Zeit ins Wanken gerät und es zu einer massiven Zufallsentladung neuraler Energie kommt. Es ist deshalb logisch, dass Tranquilizer, die das Schleusensystem unterstützen, gegen Epilepsie und Migränen helfen.

 

Seite 195

DAS LIMBISCHE SYSTEM UND SEINE VERKNÜPFUNGEN

Es ist die rechte Amygdala, die einen sensorischen Zugangsweg bildet, der von Gefühlen und Empfindungen in den tieferen Gehirnzonen zum OBFK hinauf verläuft. Die Amygdala liefert dem OBFK auch emotionale Informationen, der einen Teil der Erinnerung übernimmt und verschlüsselt. Die Amygdala reguliert nicht nur die Erinnerungsbildung, sondern auch das Niveau der emotionalen Kraft. Wenn das Ausmaß an Information überwältigend ist, kommt die Botschaft nicht zum OBFK durch, und es kommt keine Verknüpfung zustande. Die Nachricht kann auf Höhe des Thalamus blockiert und zurückgeschickt werden, so dass die Nicht-Verknüpfung bestehen bleibt. Wir haben dann ein kopfloses Monster, das in den Tiefen des Nervensystems ohne Orientierung herumwühlt.

Leute, die sich in ihrer eigenen Haut unwohl fühlen, spüren dieses wühlende Monster, wissen aber nicht, was es ist. Sie haben nur das Gefühl, dass sie aus ihrer Haut fahren möchten. Es ist nicht schwer, jemanden zu verstehen, der ein "Aus-dem-Körper"-Erlebnis hat. Leute mit schrecklichem Schmerz der ersten Linie haben manchmal "Aus-dem-Körper"-Erlebnisse, wo sie ihren Korpus hinter sich lassen und in eine andere Dimension reisen. Es ist eine weitere Methode, mit der das Abwehrsystem arbeitet; es ist die Flucht vor Schmerz auf der rechten Seite zum linken Gehirn mit seinen Vorstellungskräften. Die Person hat den großen Sprung aus sich selbst heraus getan - aus dem fühlenden Selbst - hin zu einem imaginären Zustand. Wir sehen das Eindringen dieses Monsters wahrhaftig in unseren Sitzungen, wenn ein Patient etwas aus der frühen Kindheit wiedererlebt und plötzlich von einer Hustenorgie befallen wird, wobei Arme und Hände eine fötale Position einnehmen. Hier haben wir Kindheitsschmerz angezapft, der Wurzeln hat, die noch tiefer im Gehirn liegen. Manchmal setzt sich dieses Eindringen oder diese Intrusion fort, wie z. B. das Aussetzen der Atmung, und kommt dem vollen Wiedererlebnis eines Kindheits-Ereignisses in die Quere. Wenn der Patient für eine Erfahrung der ersten Ebene reif ist, können wir dort hingehen. In den ersten Monaten der Therapie ist das selten der Fall. Sanftes Vorgehen ist die Regel: Zuerst gehen wir zu den jüngsten und deshalb weniger starken Schmerzen; wir öffnen das System in geordneter Reihenfolge jeweils ein klein bisschen mehr, so dass jeder Schmerz integriert werden kann.

In einigen Fällen, wenn die Amygdala zuviel Schmerz zu tragen hat, kann der Hippokampus dessen Kraft modulieren. Aber im Fall eines frühen Traumas kann der Hippokampus seiner Aufgabe nicht nachkommen. Leider reagiert diese Struktur (der Hippokampus) sehr sensibel auf den Langzeit-Ausstoß von Stresshormonen. Stress, auch vor der Geburt, der die Sollwerte von Stresshormonen anhebt, kann sich allmählich auf den sich noch entwickelnden Hippokampus auswirken. 50 Jahre lang sehen wir vielleicht von diesen Auswirkungen nichts; dann beginnt das Gedächtnis nachzulassen und schwerer Gedächnisverlust setzt ein. Hier stellen wir fest, wie wichtig die veränderten Sollwerte sind. Sie bedeuten, dass die

 

Seite 196

Einprägung unser Leben lang Sekretion von Kortisol erzeugt, die höher als normal ist; das hat alle möglichen physiologischen Verzweigungen. Mit der Zeit kann es zu einem gewissen Gehirnschaden kommen, weil einige Strukturen wie z.B. der Hippokampus sehr empfindlich auf hohe Kortisol-Spiegel reagieren. Später im Leben kann das ernste Krankheit bedeuten, nicht zuletzt vielleicht Alzheimer oder Parkinson.

Für meine Position gibt es neue Beweise: Ein Bericht in der Science News (2005), der bestätigt, dass früher Stress bei Tieren " gehirnverändernd und gedächtnisschwächend" sein kann.14 Die Implikation lautet, dass frühes Trauma später im Leben zu ernstem Gedächtnisverlust führen kann und dass der Hippokampus mit dem Problem zu tun hat. Auf Grundlage unserer klinischen Erfahrung mit Menschen geht es nicht zu weit, wenn man diesen Befund auf unsere Mitmenschen anwendet. Was die Forscher aufzeigen, ist, dass unzulängliche Pflege und mangelnde Liebe jungen Tieren gegenüber "dem Gehirn einen verzögerten Schlag verpassen." Eine andere Studie im Scientific American (2005) fand heraus, dass eine Wirkungsweise von Tranquilizern im Gehirn darin besteht, dass sie die Schmerz verarbeitenden Strukturen (Hippokampus und Amygdala) dämpfen.15 Mit anderen Worten: Während Adrenalin uns aufputscht und die Kontrolle von Gefühlen schwierig macht, machen die Drogen, die Adrenalin unterdrücken (Tranquilizer), die Erinnerung an alte Traumen schwieriger. Je näher alte Traumen (fehlende Liebe) dem Bewusstsein sind, umso mehr leiden wir.

Es ist das rechte fühlende Gehirn, das für einen Gutteil der Endorphin- und Serotonin-Sekretion verantwortlich ist. Frühe Prägungen/Einprägungen können diese Sollwerte ein Leben lang verändern.

DER IRRGLAUBE DER "ANPASSUNG"

Die Schwäche des OBFK sehen wir oft an unseren gestörten Patienten, die Ereignisse der ersten Linie oder Ebene in den ersten Therapietagen wiedererleben. Wir erkennen daraus, dass sehr wahrscheinlich Vorgeburts- und Geburtstraumen stattgefunden haben. Kinder, die gleich nach der Geburt in Heimen aufwuchsen, erleben diese Traumen in der Therapie ziemlich bald wieder. Die direkte von der Amygdala ausgehende Wirkung auf den präfrontalen Bereich kann die Art verändern, wie wir die Wirklichkeit wahrnehmen, weil eine andere aufdringlichere innere Wirklichkeit unsere Wahrnehmung beeinflusst. Die Kognitivisten versuchen vielleicht, sich mit diesen Wahrnehmungen zu befassen, aber wenn sie die tieferen Kräfte übersehen, ignorieren sie die Macht, die diese Wahrnehmungen aufbaut.

Die hemmenden Neurotransmitter wirken auch dahingehend, dass sie Informationen hindern, sich über das Corpus callosum zum linken präfrontalen Areal zu bewegen. So erlangen wir vielleicht Bewusstheit von einem frühen Trauma wie "Meine Mutter

 

Seite 197

gab meine Puppen weg" oder "Sie schickte mich auf ein Internat," aber der schmerzvolle Anteil wird verdrängt: "Ich brauche meine Mami!" Es ist die Leidenskomponente, die unbewusst auf der rechten Gehirnseite verbleibt; es ist dieser Teil, der leider vergeblich versucht, den linken frontalen Bereich zu informieren. Wir haben ein paradoxes Bedürfnis: den Schmerz zu fühlen und den Schmerz nicht zu fühlen; vor erschütterndem Schmerz geschützt zu werden und gleichzeitig, uns mit ihm zu verbinden und ihn zu überwinden.

"Psychische/geistige Krankheit" bedeutet die Repräsentation tieferer Kräfte in unseren psychischen, rationalen und logischen Prozessen. Das Gehirn ist so gut darin, diesen Schmerz zu tarnen, dass die meisten von uns nicht einmal wissen, dass wir ihn haben; und wenn ja, dann wissen wir nicht, wie beschaffen er ist oder woher er kommt. Schlimmer noch, wir wissen nicht, wie wir ihn los werden können. Es ist eine teuflische Sache, weil wir uns vielleicht sehr gut anzupassen scheinen - wir lachen, unser Job läuft gut, wir sind glücklich verheiratet und so fort. Dennoch brodelt weiter unten die Primärhölle und wartet auf ihre Chance, uns krank zu machen und unser Leben zu ruinieren. Bis das geschieht, haben wir keinen Hinweis auf unseren Urschmerz. Ist er von Bedeutung, wenn wir behaupten, uns gut angepasst zu fühlen? Nur wenn wir die Folgen kennen; dann ist es Entscheidungssache. Es mag stimmen, dass wir ein blutendes Geschwür haben, aber es wurde durch Medikamente unter Kontrolle gebracht und so nehmen wir an, dass es keinen Grund gibt, sich weiter zu sorgen. Dieses Geschwür kann das Ergebnis davon sein, dass die Schmerzenergie einen Boxenstopp in den Eingeweiden gemacht hat, genau wie "psychische/geistige Krankheit" ein Zeichen ist, dass sie weiter oben gelandet ist. Medikamente für das Geschwür beruhigen vielleicht den Schmerz, aber weil die Ursache des Schmerzes sich im Symptom - dem Geschwür - verbergen kann, unterdrücken die Schmerzkiller vielleicht beide Schmerzen zugleich. Genau genommen ist es nicht so, dass der Schmerz abgetötet wird; er wird maskiert. Und es ist dieselbe Medikation, die bei psychischer Krankheit und psychosomatischen Symptomen hilft. Warum? Weil sie vielleicht den gleichen Ursprung haben. Es sind nur verschiedene Arten, wie wir denselben Schmerz manifestieren. Kognitive Einsichtstherapien sind im Nachteil, weil sie nicht erkennen, dass sie es mit einem geschwächten Gehirn zu tun haben, das auf normale Vernunftargumente nicht reagiert. Das traumatisierte Gehirn hat andere kognitive Fähigkeiten.

Die wahre Bedeutung optimaler psychischer Gesundheit ist Harmonie und Balance. Das ist auch die Bedeutung von emotionaler Intelligenz, die unseren Gefühlen ermöglicht, dass sie uns zu einem gesunden, intelligenten Leben führen und nicht zu einem, das von zerbrochener Liebe, Drogen, Alkohol, Tabak und esoterischen intellektuellen Bestrebungen erfüllt ist. Harmonie und Balance ermöglichen uns, nicht nur ein intellektuelles Leben zu führen, sondern ebenso ein gesundes und intelligentes, das nicht von Zwängen und der Unfähigkeit zu entspannen gelenkt wird.

Seite 198

DER TANGO DER ZWEI HEMISPHÄREN

Zum Tango braucht es zwei: Wir brauchen den Gefühlsaspekt einer Erfahrung, und wir müssen sie verstehen. Das ist das Kennzeichen eines integrierten Feelings. Sobald sich ein Feeling eingeklinkt hat, wechselt das System sofort zum kompensierenden Nervensystem, um ein Gleichgewicht herzustellen. Das ist der Test für die Verknüpfung - die Balance des Nervensystems mit Vitalwerten, die unter die Ausgangswerte fallen. Verknüpfung bedeutet die Befreiung des rechten fühlenden präfrontalen Kortexes von der Kontrolle durch den linken. Der linke kann jetzt seine wichtige Integrationsfunktion erfüllen, anstatt Unterdrückung auszuüben. Und natürlich ist die Entspannung des Patienten und sein oder ihr Erleichterungsgefühl ein weiteres wichtiges Beweisstück. Es ist nicht nur ein entspanntes Gehirn; es ist ein entspanntes menschliches Wesen. Diese Ausgeglichenheit spiegelt sich im Gesundheitszustand wider und wirkt sich letztlich auf die Lebensdauer aus. Ohne wirkliche Verknüpfung, ein richtiges Zusammenschalten, gibt es keine signifikante Änderung im sympathetisch-parasympathetischen, rechten und linken Gehirnsystem.

Es gibt eine Möglichkeit, die Verknüpfung von Gefühlen zu messen; denn es ist allein Verknüpfung, die qualitative Verbesserung bei Patienten zulässt. Das alles bedeutet, die Geschichte mit der Gegenwart und tiefe Rechtshirn-Prozesse mit höheren Linkshirn-Prozessen zu verbinden und von seinem Unbewussten befreit zu werden. Eigentlich bedeutet es, den Sinn des Lebens zu finden, denn Sinn oder Bedeutung liegt im Fühlen. "Dem Leben etwas abzugewinnen" bedeutet zuerst, das Leben in uns zu spüren. Freude liegt nicht "da draussen"; sie liegt "hier drinnen."

Die Neurowissenschaftler Leonid Goldstein und Erik Hoffman von der Rutgers Universität fanden in einer Untersuchung an Patienten des Primal Centers heraus, dass nach der Verknüpfung die Neigung des Systems in Richtung Linkshirn nachgelassen hatte. Die linke Seite war nicht mehr " für sich allein" - ohne von den Gefühlen der rechten Seite zu wissen. Sie war jetzt integriert - ein Gleichgewicht der Kräfte auf beiden Seiten. Das bedeutet, dass der linke präfrontale Bereich mit der Entfernung der Gefühlsblockaden die Initialzündung erhielt, seiner eigentlichen Aufgabe nachzukommen. Die Projektionen von Nervenfasern tieferer Ebene aus dem Bereich des Thalamus, limbischen Systems und Hirnstamms konnten sich nach oben mit den präfrontalen Zonen verbinden. Die Schmerz-/Gefühlsbotschaft verbreitete sich dann auf beide Gehirnseiten.

Ein Grund für die Evolution des linken frontalen Kortexes war, ein Gehirnsystem zu produzieren, das sich von den anderen Bereichen des Nervensystems distanzieren konnte, wo schmerzvolle Gefühle lagen - eine Methode, um nicht von dem überwältigt zu werden, das weiter unten liegt, so dass wir mit dem Leben weitermachen und uns mit Alltagsproblemen befassen können. Es ist ein System, das die Abwehr stützen und uns aus übermäßigem Schmerz heraushalten kann. Ein anderer wichtiger Grund für die Evolution der linken Hemisphäre besteht darin, dass sich der linke frontale Kortex mit dem Gebrauch von Werkzeugen entwickelte. Es ist der linke Frontalbereich, der mit präzisem Werkzeuggebrauch zu tun hat; zum Beispiel

 

Seite 199

einen Nagel mit dem Hammer einschlagen. Präzision wurde zur Domäne des linken Frontalbereiches. Wenn wir einen guten Chirurgen suchen, sollten wir einen finden, der linkshirndominant ist. Wir können uns sicher sein, dass er oder sie präzise arbeitet. Wenn wir einen Therapeuten wollen, der fühlen und die Dinge erspüren kann, möchten wir vielleicht eine rechtshirndominante Person; aber natürlich ist jemand mit einem ausgeglichenen Gehirn immer das Nonplusultra.

DER WEG ZU PSYCHISCHER GESUNDHEIT

Wir dürfen die Bedeutung der Gefühle und ihrer Verknüpfung nicht abstreiten. Ferner dürfen wir jemandem nicht unbesehen glauben, der offensichtlich gut anpepasst ist und Zufriedenheit bekundet. Weil wir alle zu oft durch das nach außen orientierte linke Frontalhirn gebunden sind, neigen wir dazu, uns auf das Augenscheinliche und Beobachtbare zu konzentrieren. Wir müssen über Statistiken, Fakten und "Beweise" hinaussehen und uns auf den Subtext, auf das eigentlich Gemeinte konzentrieren - auf Gefühle, die allen diesen Fakten einen Sinn verleihen. Es gibt (Rechtshirn-)Wahrheiten jenseits von (Linkshirn-)Fakten, die eine andere Art von Sprache involvieren. Aber wir müssen der Sprache des rechten Gehirns Vertrauen schenken. Andernfalls sind wir durch das linke Gehirn gebunden; wir sehen die Noten, hören aber die Musik nicht und können die Wahrheit einer Ebene nicht fühlen, die eine ganz eigene Sprache hat. Zu oft befasst sich Forschung mit äußerlich messbarem Verhalten und neigt dazu, Gefühle zu vernachlässigen; geschickt auf dem linken Gehirn und ungeschickt auf dem rechten.

Wenn ein Patient in unserer Therapie der Verknüpfung nahe ist, steigen die Vitalwerte radikal. Es ist ein Zeichen, das Schmerz im Aufsteigen begriffen ist. Das Einzige, das dieses Ansteigen aufhalten kann, ist Verknüpfung. Andernfalls kommt es einfach zu einer Energieentladung. Entladung fühlt sich momentan gut an; deshalb kann man sie mit Verknüpfung verwechseln. Den Schmerz, den ich erörtere, sieht man in der konventionellen Therapie so gut wie nie. Die konventionelle Theorie lässt ihn nicht zu. Urschmerz ist als Schmerz bezeichnet worden, "der nicht weh tut". Wie ich betont habe, tut er nur weh, wenn wir ihn zu blockieren versuchen. Ich verstehe, warum man das auf unserem Fachgebiet nur langsam akzeptiert. Solchen Schmerz habe ich in meiner Berufspraxis nie gesehen, bis ich mit Primärtherapie begann. Intellektuelle bezweifeln und bestreiten die Bedeutung des Fühlens in der Psychotherapie vielleicht. Ein prominenter Psychologe sagt, dass die Einprägung unwichtig oder sogar nicht-existent sei, weil er Leute kenne, die in Konzentrationslagern interniert waren und sich später sehr gut angepasst haben. Diese Leute sprechen nicht die rechte (wortwörtlich) Sprache. Sie sind an ein Gehirn gebunden, das dem Augenscheinlichen und Beobachtbaren verpflichtet ist, welches ihr Evangelium ist. Die Kognitivisten wollen Statistiken sehen, um ihren Standpunkt zu bekräftigen. Aber wenn Wahrheiten jenseits der Fakten angeboten werden, Wahrheiten, die eine andere Art von Sprache beinhalten, lässt man sie fallen,

Seite 200

weil ihnen angeblich Genauigkeit und "Objektivität" fehle. Linkshirn-Leute wünschen und beziehen sich auf statistische Wahrheiten, während  wir meistens biologische anbieten.

Wir dürfen keine Angst davor haben, mit unseren Patienten tief ins Unbewusste zu gehen, wenn wir wissen, was 'tief' bedeutet und wie man dort hinkommt. Es hat damit zu tun, dass man das Selbst zurückgewinnt, das Selbst, das tief in den unteren Registern des Gehirns vor dem vollen Bewusstsein verborgen wird. Das gibt uns dann Empathie und Sympathie, die Fähigkeit, im Inneren das Leiden anderer zu fühlen, weil wir unser eigenes gefühlt haben. Es hat über 30 Jahre gedauert, die Techniken für diese unterirdische Reise zu verfeinern, aber ich glaube, wir haben unser Ziel erreicht.

FALLSTUDIE:        FRANK - FEHLENDE VERKNÜPFUNG UND GLAUBENSVORSTELLUNGEN

Ich wurde in eine Fundamentisten-Familie in einer Kleinstadt in Oklahoma hineingeboren. So vieles wurde als Sünde betrachtet: Kino, Fernsehen, jede Art von Weltlichkeit, Tanzen, Makeup, Schmuck, Trinken. Ich musste dreimal pro Woche in die Kirche gehen und lebte mit der schrecklichen Bedrohung, als Krimineller aufzuwachsen und auf dem elektrischen Stuhl zu landen, wenn ich meinen Eltern nicht gehorchen würde.

Ich hatte nie das Gefühl, irgendwo hineinzupassen, und wurde von anderen Kindern, einschließlich verwandten, verspottet und gequält. Meine Kindheitserinnerung ist, dass ich fast immer gelitten habe.

Ich füllte die Leere meines Lebens damit auf, dass ich von Wissenschaft und Chemie besessen war. Als ich 12 Jahre alt war, entdeckte ich die Evolutionstheorie und versuchte sie meinen Eltern und anderen Verwandten zu erklären. Sie waren entsetzt über das, was ich ihnen sagte und bestritten seine Richtigkeit. Ich war verwirrt und hatte das Gefühl, dass man mich mied. Aber wissenschaftlicher Atheismus tröstete mich ein wenig über die unbegreifliche Religion meiner Eltern und über mein schmerzvolles Leben hinweg.

Meine wissenschaftliche Besessenheit brachte mich durchs Leben, bis meine Frau starb und mein Kartenhaus in eine alptraumhaften Alkoholhölle zusammenzustürzen begann. Ich versuchte, mich in das Studium der Psychologie zu flüchten. Ich behielt meinen Atheismus bei und wurde mit 23 Therapeut. Zu der Zeit war ich von Drogen (einschließlich acht LSD-Trips) abhängig geworden, von Alkohol, Zigaretten, Essen und falschen Beziehungen. Ich entwickelte auch eine Abhängigkeit von einem neuen Glaubenssystem, das meinem qualvollen Leben Sinn zu geben und mein Leiden zu lindern schien.

1973 sagte mir ein bekannter Amateur-Psychologe, dass ich etwas machen könne, was noch nie zuvor gemacht worden sei. Dass ich einer Menge Leute helfen würde, aber dazu müsse ich "das Unbedeutende freisetzen und das Alte loslassen." Es war eine kryptische Botschaft, aber Nahrung für mein Ego. Ich hatte das Gefühl, aus mir könnte etwas werden.

 

Seite 201

Obwohl ich im Kern immer noch ein wissenschaftlicher Atheist war, erlag ich der Idee, eine kleine Dosis LSD zu nehmen und mit meinem besten Freund Baba Ram Dass aufzusuchen, ein früherer Harvard-Psychologe, der zu einem umherreisenden Yogi wurde und öffentliche Vorlesungen hielt. Da ich im Gebrauch von LSD ein Veteran war, brachte mich der Drittel-Schuß, den ich setzte, nicht zum Halluzinieren. Ich bemerkte nur, dass ein Bereich einer weißen Wand ein bisschen heller zu sein schien als der Rest. Dennoch war ich erfreulich ‚high'. Nachdem er klangvolle Musik gespielt, eine Weile religiöse Gesänge von sich gegeben und eine geheimnisvolle Rede gehalten hatte, begann Ram Dass die Geschichte zu erzählen, als er aufgebrochen war, um einen Guru in Indien zu sehen. Der Guru hatte seine Hand über den Kopf von Ram Dass gehalten, so dass ein kreisförmiges bläuliches Licht auf seiner Hand spielte. Das Licht wandelte sich dann in ein plastisches menschengemachtes Medaillon mit dem Bild des Gurus darauf.

In diesem Moment dachte ich: "Ja, ich glaube, das ist dir passiert oder du glaubst wenigstens, dass es dir passiert ist, aber nie passiert mir so etwas." Plötzlich fühlte ich unter meiner linken Hand (mit der ich mich abgestützt hatte, als ich auf dem Boden saß) einen Gegenstand. Voller Erstaunen ergriff ich ihn. Es war eine perlenartige blaue Kugel, offensichtlich von Menschenhand gefertigt, ohne ein Loch darin, also kein Teil einer Halskette. Ich dachte: "Es muss gerade aufgetaucht sein. Nein, jemand muss es fallen lassen haben." Ich hielt sie hoch. Die Leute um mich herum sahen sie an und lächelten. Keiner beanspruchte sie für sich. Ich dachte: "Vielleicht hat Ram Dass sie fallen lassen. Vielleicht hat er sie auf den Boden gelegt und genau das soll jetzt geschehen; es ist ein Teil der Show." Dann erkannte ich, dass ich nicht wirklich wusste, was geschehen war, und es mit dem Verstand nicht herauskriegen konnte.

In der Pause zeigte ich sie Ram Dass. Er sagte: "Es ist eine blaue Perle. Swami Muktananda schrieb ein Buch namens Guru über die Lehre von der blauen Perle. Liebe sie, aber sei nicht fasziniert von ihr."

Weil ich mich wichtig fühlen wollte, saß ich nach der Pause mit anderen neben Ram Dass auf der Bühne. Zusätzlich zu meiner Arbeit in einer Beratungsklinik lehrte ich an einer Universität Psychologie. Im Publikum konnte ich einige meiner Studenten und Patienten sehen. Wie verrückt das aussehen musste. Ram Dass machte Zeigebewegungen über meinem Kopf, als wolle er sagen: "der da." Später, als ich Ram Dass eine Frage stellte, sagten wir beide gleichzeitig dieselben Worte. Es schien, als seien wir ein und dieselbe Person.

Am nächsten Tag fühlte ich den Zwang, ihn in einer Radiostation aufzusuchen. Ich sagte: "Segne mich, Baba." Er hielt mich an seine Wange und signierte sein Buch für mich. Ich war verwirrt, und ich wunderte mich über alles, was geschehen war - fragte mich, was wirklich geschehen war und was es zu bedeuten hatte.

Seite 202

Ich las das Buch, das Ram Dass erwähnt hatte. Es war nichts Bemerkenswertes. Aber ich hatte beschlossen, meinen Studenten und Patienten Lebewohl zu sagen und nach Los Angeles umzuziehen. Ein Mann war in der Gruppe, von dem ich mich nicht verabschieden konnte, weil ich das Gefühl hatte, ihn wiederzusehen.

Einige Monate später sah ich entlang des Santa Monica Boulevards Plakate mit der Aufschrift: "Kommen Sie zu Swami Muktananda." Obwohl sein Buch nicht wirklich viel für mich getan hatte, zog es mich dazu hin, einen weiteren Guru zu sehen. Ich suchte Muktanada auf und fragte ihn, was mit mir und mit dem LSD, Ram Dass und der kleinen blauen Kugel geschehen war. Er sagte: "Meditiere einfach weiter, und du wirst verstehen." Ich berührte seinen Arm und ging mit ihm und den andern. Ich sang. Sein Bild auf einer Karte, die man mir gegeben hatte, schien bewusst zu werden. Ich dachte, er befähige Leute, Trips ohne LSD zu haben.

Einige Monate später besuchte ich meine Familie in Oklahoma. Nach ein paar Wochen war es für mich Zeit abzureisen. Aber aus irgendwelchen Gründen konnte ich mich nicht aufraffen. Ich dachte, es würde helfen, meiner Universität Lebewohl zu sagen. Ich fuhr zum Campus und parkte auf dem einzigen Platz, der in dem Block frei war. Da vor mir war ein Poster, das Swami Muktanandas Ankunft für den nächsten Tag ankündigte. Ich dachte: "Deshalb also konnte ich nicht abreisen." Ich hatte keine bewusste Kenntnis davon gehabt, dass er hier sein würde. Als ich ihn aufsuchte, war unter vielen anderen im Publikum der Mann, von dem ich mich nicht verabschieden konnte. Wir lachten zusammen und riefen aus: "Wir wussten es. Wir wussten es." Ich dachte, es sei alles voller Bedeutung, nicht einfach eine Reihe von Zufällen.

Später im Sommer, nachdem ich nach Los Angeles zurückgekehrt war, war ich wie immer von tiefer Einsamkeit befallen. Aber da ich keine Bars mehr mochte, ging ich zu einem lokalen Yoga-Treffen. Dort sagte ich einem Gesinnungsfreund, dass ich Swami Muktanada gerne wiedersehen möchte. Er sagte: "Nun, er kommt." Ich dachte: "O ja, so arbeitet er. Wo immer ich hingehe, taucht er auf." Genau so schien es sich abzuspielen.

Und wieder besuchte ich ihn - auf einem amerikanischen Indianer-Festival, an dem er teilnahm. Amerikaner, die keine Eingeborenen waren, lud man ein, an einem großen Tanz um zwei geweihte Speere herum teilzunehmen, die in den Boden gepflanzt waren. Man wies uns an, nicht zwischen den Speeren zu tanzen. Mir fiel auf, dass es mehrere Leute doch taten, und es machte mir Sorgen. Ich erinnere mich, dass ich über etwas weinte, das Muktananda sagte, und seine Dr. Pepper-Flasche als Souvenir mitnahm.

Einige Tage später hörte ich, dass Muktananda im Krankenhaus war, da er einen Schlaganfall erlitten hatte. Einige Tage danach rannte ich in ein Mitglied der Fakultät, eine Frau, die auf dem Indianerfestival gewesen war. Ich erzählte ihr von Muktanandas Schlaganfall. Sie war ganz überrascht und sagte mir, sie wisse von einigen amerikanischen

 

Seite 203

Indianern, die Muktanandas Anhänger dafür bestrafen wollten, dass sie zwischen den Kriegslanzen tanzten. Sie sagte, sie seien in den Besitz einiger Fäden aus seiner Kleidung gekommen und hätten damit "irgendeinen Zauber gemacht." Sie wollten Muktananda nicht töten, ihn nur verletzen, um seine Anhänger für ihre Respektlosigkeit zu bestrafen. Ich glaubte, dass sie und ich die einzigen Leute seien, die diese Information hatten. Etwas Furchteinflößendes und Unheimliches war im Gange. Schreckliche Dinge könnten geschehen. Genau so fühlte ich mich.

Anstatt nach L. A. zurückzukehren floh ich nach Oakland und blieb in dem Ashram, wo Muktananda etwa 10 Tage war. Ich war voller Angst und Schmerz. Meistens fühlte ich mich, als sei ich auf einem LSD-Trip, obwohl ich seit beinahe zwei Jahren keines mehr genommen hatte. Ich fühlte unerträgliche Schuld, weil ich meinen Sohn verlassen hatte und selbst ein schlechter Sohn war, indem ich meine Eltern verlassen hatte. Ich hatte das Gefühl, dass ich zu ihnen zurückkehren musste. Es war mir nahezu unmöglich zu schlafen. Ich weinte und sang abwechselnd. Ich fürchtete, dass, wenn ich jemanden sagen würde, was ich getan hatte und was geschehen war, mir etwas Schlimmeres als der Tod zustoßen würde. Ich wollte nicht an die Hölle glauben.

Ich kehrte nach L. A. zurück und fragte meinen Sohn, ob er mit mir nach Oklahoma kommen wolle. Er wollte. Wir gingen nach Oklahoma, wo wir in der Nähe meiner Eltern lebten. Ich arbeitete in einer Besserungsanstalt. Ich meditierte und versuchte zu fühlen. Ich versuchte, ein Vegetarier zu sein. Ich versuchte, zölibatär zu sein. Nichts half. Ich nahm Meprobamat, weil ich nicht schlafen konnte. Ich war allein und flippte innerlich aus.

Eines Abends nahm ich etwas Robaxin, ging in eine Nackt-Bar und trank ein paar Bier. Am nächsten Morgen wachte ich weinend auf und war von der unerschütterlichen Besessenheit erfüllt, dass ich mich umbringen müsse.

Baba Ram Dass kam nach Oklahoma zurück. Ich warf mich zu seinen Füßen und hoffte verzweifelt, einige Worte von ihm zu hören, die mich besser fühlen ließen. Er war der einzige Mensch, dem ich genug vertraute, um ihm den Verdacht mitzuteilen, den nur ich und das andere Fakultätsmitglied hegten. Aber Ram Dass sagte zu mir, ich solle meine finanziellen Angelegenheiten in den Griff kriegen und zu meinem Sohn und meinen Eltern so liebevoll wie möglich sein. Ich vermute, er versuchte mir eine Art praktische Führung zu geben.

Mein Gesundheitszustand verschlimmerte sich rapide. Mein Hausarzt schickte mich zu einem Psychiater, der mir Sinequan verschrieb. Ich nahm eine Tablette, und es wurde schlimmer. Ich hatte das Gefühl, aus der Haut zu fahren. Meine Eltern wollten, dass ich mit ihrem Prediger redete. Ich versuchte sie sehen zu lassen, dass ich wirklich krank war und Hilfe brauchte. Der Prediger redete mir ein, dass ich an jenem Nachmittag gerettet werde. In jener Nacht nahm ich noch eine Sinequan, konnte aber nicht schlafen. Mein Kopf war voller Daliesker Bilder mit Christus in ihnen. Ich hatte fünf Tage kaum geschlafen.

Seite 204

Ich erkenne jetzt, dass ich mich fühlte, als würde ich aus meiner Haut fahren, weil die Pille den Ansturm meiner Gefühle soweit gemäßigt hatten, dass sie aufsteigen konnten. Sie kamen wirklich aus meiner Haut heraus. Es waren meine ganzen Bedürfnisse, die mich verrückt machten. Anstatt sie zu fühlen lief ich weg - so schnell und weit, wie ich konnte. Ich habe mich entschieden, sie zu fühlen, und als ich sie fühlte, zerstreuten sich diese verrückten Glaubensvorstellungen bald.

-------------------

DIE BEDEUTUNG DER INTEGRATION

Ich habe durchgehend den Ausdruck Integration der Gefühle oder Auflösung der Gefühle in meinem Buch benutzt. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, näher zu bestimmen, was das bedeutet. Wenn jemand ein integriertes Feeling hat, bedeutet es gewöhnlich, dass dieses Gefühl zu einem Teil von ihm oder ihr geworden ist. Wie geschieht das? Wo war es, bevor es zu einem Teil von ihm geworden ist? Eine schnelle Antwort: Es war abseits von ihm, tief im Inneren des Gehirns - im Unbewussten. Wo sind diese ungelösten, nicht integrierten Gefühle? Sie reverbieren in Schaltkreisen unterhalb der Bewusstseinsebene; richten immer noch Schaden an, beeinflussen immer noch das Herz und lebenswichtige Organe. Wir wissen das, weil beginnende Patienten abweichende Vitalwerte haben und hohe Kortisolspiegel (Stresshormon), die sich radikal ändern, sobald Verknüpfung und Integration zustande kommt. Für mich bedeutet das, dass der Energie-Anteil des Feelings unterhalb der Integrationsebene Schaden anrichtet. Wenn ich "Energie-Anteil" sage, was bedeutet das? Es bedeutet, dass die eigentliche Einprägung eine Kraft oder Valenz hat, die messbar ist. Sie beinhaltet den unverknüpften qualvollen Teil des Gefühls. Es ist "kopflos," wenn Sie so wollen; wie ein dekortifiziertes, entrindetes Tier, dem Richtung und Zweck fehlen. Das frühe Bedürfnis gewinnt an Kraft, solange es unerfüllt bleibt. Die Energie ist das für den Überlebenskampf mobilisierte System. Sie ruft ihren Gegenspieler ins Leben: Verdrängung. Eines Tages, wenn der Agonie-Bestandteil des Feelings zum präfrontalen Kortex aufsteigt und dort integriert wird, wird er verknüpft und richtet keinen Schaden mehr an Körper, lebenswichtigen Organen und Gehirnprozessen an.

Integration bedeutet, dass man Zugang zu seinem tiefen Unbewussten hat, nicht etwas Fremdes oder Entfremdetes. Wir können sehen, wie Nicht-Integration funktioniert, weil ,wenn jemand, der in Urschmerz steckt, einem alten Gefühl näher kommt, er oder sie Fieber entwickelt, das oft 2-3 Grad (F) über Normaltemperatur liegt. Dies geschieht nicht bei einem fühlenden Menschen, der guten Zugang hat. Dieses Fieber ist ein Zeichen für ein fremdes Wesen, das ganz ähnlich einem Virus in das System eindringt. Und der Körper behandelt das frühe Gefühl "Keiner liebt mich. Alles ist hoffnungslos" genau wie ein Virus. Das unter Schmerz stehende System heißt niemanden willkommen und ist in der Tat höchst wachsam. Das Teuflische daran ist, dass die Person sich selten der Ursache des Ausagierens und des dahinter steckenden Gefühls bewusst ist.

 

Seite 205

Eine Struktur von vielen, die in das Fühlen von Erinnerung einbezogen ist, ist der Hippokampus. Wenn das fühlende/limbische System und insbesondere der Hippokampus aktiv wird, fordert es den präfrontalen Kortex dazu heraus, sich eifrig um Unterdrückung zu bemühen. Je mehr die präfrontale Zone aktiv ist, umso weniger sehen wir von hippokampaler Agitation; als ob der Kortex emsig übermäßige emotionale Erinnerung unterdrücken würde. Solange das stattfindet, gibt es keine Integration. Das sind die Hörner eines Dilemmas: Wir gehen zu einer Therapie, bei der Worte und Gespräche die Hauptwerkzeuge sind, dieselben Werkzeuge, die die Gefühlsunterdrückung unterstützen. In diesem Sinn verhindert konventionelle Therapie den Zugang zum Fühlen. Kurz gesagt können wir durch keine Therapieform Integration erreichen, in der Worte vorherrschen. Dennoch laufen wir wie besessen zu Therapien, wo Fühlen nicht möglich ist. Kurz gesagt brechen wir auf, um uns unsere Abwehr stärken zu lassen, obwohl wir eine Behandlungs-Modalität brauchen, welche die Abwehr schwächt.

Wenn wir in der Psychotherapie der Evolution folgen und Gefühle vor Gedanken zulassen, dann können wir nicht in die Irre gehen. Wenn wir uns über die Evolution hinwegsetzen und Gedanken vor Gefühlen verwenden, müssen wir uns gezwungenermaßen verirren. Dasselbe gilt für diese Rebirther, die in der Psychotherapie beschließen, Patienten geradewegs in entfernte und verheerende Schmerzen zu tauchen. Es findet keine Integration statt, weil die Schmerzvalenz so gewaltig ist und die Schmerzen außerhalb der Reihenfolge hochgeschleudert werden. Dasselbe trifft auf Leute zu, die Drogen und Halluzinogene benutzen, um an tiefe, frühe Feelings heranzukommen. Das System kann sie unmöglich integrieren (auch wenn Patient und Therapeut oft überzeugt sind, dass Fortschritte gemacht wurden). Integration bedeutet einen langsamen Abstieg von der Gegenwart und vom präfrontalen Kortex auf oberster Ebene zu tieferen limbisch-fühlenden Bereichen und schließlich zu tief verwurzelten und eingravierten Einprägungen um die Zeit der Geburt und frühesten Kindheit. Wir müssen den Boden für schwere Schmerzen vorbereiten. Wenn sie zu plötzlich in die oberste Ebene eindringen, findet zwangsweise Desintegration statt. Wir sehen das bei unserer Forschung über die Vitalfunktionen, wo die Werte sporadisch nach oben und dann nach unten gehen, ohne dass ein Zusammenhang zwischen ihnen erkennbar ist. Das sagt uns, dass keine Integration stattfindet.

Wenn ein Gefühl vom Lebensanfang eingeprägt wird, wird es auch sofort abgetrennt. Teil der Bedeutung einer Einprägung ist, dass es sich um einen überwältigender Stimulus handelt, der nicht sicher mit höheren verarbeitenden Zentren verknüpft werden kann. Also haben wir ein Feeling, das nicht in die vollen Gehirnprozesse integriert ist - es ist unbewusst: "Meine Eltern werden mich nie mögen, berühren, im Arm halten oder Zeit mit mir verbringen wollen." Die Bedeutung wird vom Bewusstsein abgespalten und involviert tiefere Gehirnprozesse, welche eine vom Gesamthirn weggeschlossene Enklave bilden. Was wir zuerst sehen, ist, dass bestimmte neuronale (Gehirn-)Mechanismen nicht mit anderen Schlüsselaspekten der Gehirnfunktion verknüpft sind.

Seite 206

Sie interagieren nicht mehr mit diesen anderen Teilen und sind kein Teil des Gesamtschaltkreises. Die tieferen Prozesse kovariieren nicht mehr mit Zentren der höheren Ebenen. Sie sind eigentlich unabhängig und nicht integriert. Wenn sie schließlich verknüpft werden, bilden sie eine Gestalt - ein Gesamtsystem, das fest untereinander verknüpft ist. Jetzt kann jede Ebene die andere beeinflussen. Das ist die neurologische Bedeutung von Zugang. Es sollte jetzt ein integriertes Muster feuernder Nervenzellen geben; und wir wissen, wenn Neuronen zusammen feuern, dann verdrahten sie sich miteinander. Das bedeutet, dass jeder Bereich den anderen beeinflussen kann. Sie hängen wechselseitig voneinander ab. Sie bilden einen wechselseitig verknüpften Schaltkreis. Das ist Fühlen! Wenn wir Zugang zu unseren emotionalen Zentren und ihren instinktiven/sinnlichen Verknüpfungen im Hirnstamm haben, sind wir fühlende Wesen. Wenn wir von diesen Zentren abgeschottet sind, haben wir immer weniger Zugang und fühlen weniger. Dann kann das Unbewusste nicht erreicht werden.

Primärgefühle können durchaus unsere Fähigkeit beeinträchtigen, im Leben zu funktionieren. Wenn sie abrupt aufsteigen, vielleicht als Ergebnis der Einnahme eines Halluzinogens oder des Eintauchens in die Rebirthing-Therapie (eine gefährliche Prozedur), können sie die kognitive Funktion stören und unsere Fähigkeit schwächen, einen gewissen psychischen Zusammenhalt im Leben aufrecht zu erhalten. Genau das geschieht bei Psychose, wenn das Abwehrsystem schwach ist und Gefühle aus der Tiefe zu den höheren Ebenen drängen. Das nennt man dann einen "Nervenzusammenbruch", einen Zusammenbruch der Abwehr gegen eben diese Gefühle und das Auseinanderreißen des Zusammenhalts.

Meine Definition von Bewusstsein ist Integration; Integration bedeutet Ganzheit. Sie umfasst den Energieteil eines Feelings, den emotionalen Aspekt und das Verstehen, was es ist und warum es ist. Ohne sie gibt es kein volles Bewusstsein. Wir können unsere Gefühle nicht tief drinnen vergraben, sie abgetrennt vom Bewusstsein ihr eigenes Leben leben lassen und dennoch bewusst/integriert sein. Wir können für unsere Gefühle keinen Nebenvertrag mit einem unabhängigen Wesen abschließen und eine zusammenhängende (psychische) Organisation haben. Wir brauchen keine kortikale Kontrolle, wie es in den auf Gedanken zentrierten Einsichtstherapien geschieht, welche Gefühle ersticken, sondern eine Reduzierung dieser Kontrolle, die es Gefühlen ermöglicht aufzusteigen und an höheren neuralen Prozessen teilzunehmen. Integration ist nicht Willenssache sondern vielmehr ein automatischer Prozess. Wir können kein Ritual vollziehen, um sie zu forcieren. Tatsache ist, je mehr wir Willenskraft, also den Kortex auf höchster Ebene benutzen und damit versuchen, Integration zustande zu bringen, umso weniger Erfolg werden wir haben. Einsichten sind unverknüpfte Funktionen höherer Ebene, die keine tiefere Bedeutung haben, es sei denn, sie entstehen aus einem Feeling. Wir können in der Therapie die Evolution nicht auf den Kopf stellen, Einsichten der obersten Ebene den Gefühlen voranstellen und hoffen, damit erfolgreich zu sein. Gedanken können keine Gefühle ändern, aber sicher ändern Gefühle Gedanken. Denken Sie daran, wir haben es mit Millionen Jahren der

 

Seite 207

Evolution des Fühlens zu tun, bevor wir fähig waren, Gedanken zu haben. Wir sehen ganz klar, dass Gedanken meistens benutzt werden, um Gefühle zu blockieren, und nicht, um Zugang zu ihnen zu erlangen.

Wenn Einsichten vor Gefühlen benutzt werden, stellt man sie in den Dienst der Unterdrückung. Sie können nur für kurze Zeit effektiv sein; dann müssen wir wieder in die Therapie zurück, brauchen noch mehr Einsichten, um uns Gefühle auf Distanz zu halten. Während der Therapeut unsere Gefühle analysiert, unterliegen wir einem verstärkten Irrtum: Seine höheren neuralen Prozesse in Verbindung mit den höheren Prozessen des Patienten vereinigen sich nahtlos zu einem soliden Abwehrapparat. Der Nobel-Preis-Wissenschaftler Gerald Edelmann und Giulio Tononi zeigen in ihrem Buch A Universe of Consciousness auf, dass Integration bedeutet, dass plötzlich "viele verschiedene Teile unseres Gehirns in Informationen eingeweiht werden, die vorher auf einige spezialisierte Subsysteme begrenzt waren."16

Das Problem besteht darin herauszufinden, wie man diese ungleichen Systeme miteinander verbindet. Ich erinnere Sie, dass diese Systeme von Natur aus integriert wären, wenn die Kraft der Gefühle nicht so überwältigend wäre. Das Gehirn weiß es besser als alle Therapeuten, die je gelebt haben. Es sagt: "Ich muss mich verschließen, um meine Gesundheit zu wahren." Es muss verrückt werden, um sich vor Psychose zu schützen. "Ich muss bizzare Gedanken aushecken, die an die Stelle der realen treten, die nur Agonie bedeuten können." Also ist Bewusstsein dann nicht mehr als maximierte Interaktion unter Nervengruppen und unterschiedlichen Gehirnebenen. Was wir in der Primärtherapie versuchen, ist, eine Gruppe abgewichener neuronaler Schaltkreise zu nehmen, die miteinander verdrahtet sind, und sie auf eine neue Route nach oben und vorne zu schicken, so dass sie ihre Kumpel treffen können. Ah! Endlich eine Atempause. Alte (neuronale) Freunde, die sich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben, erkennen sich sofort wieder. Tatsächlich kann es abseits von neuronalen Aspekten durchaus chemische Affinitäten geben unter Schaltkreisen zwischen dem limbischen System und dem linken präfrontalen Kortex, die sie einander erkennen und sich zusammenschließen lassen. Jetzt bilden die Schaltkreise des Hirnstamms/limbischen Systems keinen geschlossenen widerhallenden Neuronenkreis mehr; Jetzt kommtes zur Öffnung, und die Schaltkreise steigen auf und treffen ihr Gegenüber, das schon lange auf eine solche Begegnung wartet. Und der frontale Kortex sagt; "Jetzt bist du frei, mein Sohn. Deine Knechtschaft ist zu Ende - was dich so lange in dein chemisches Gefängnis verbannt hat, ist vorbei. Jetzt hast du unzählige Verhaltensoptionen. Du musst deine Prägung nicht mehr symbolisch ad infinitum wiederholen. Du musst keinen Alkohol mehr trinken, um die Wärme zu fühlen, die Mutter dir hätte geben sollen." Ist es nicht leichter und effizienter, das Bedürfnis nach Mutters Wärme zu fühlen? Vor allem, wenn es das System wieder normalisiert? Vorher waren die höheren Kräfte ein eingegrenztes, geschlossenes Wesen, und dasselbe traf auf die tieferen

Seite 208

Kräfte zu, die fest im Zaum gehalten und isoliert waren. Verknüpfung bedeutet, dass sie nicht mehr in diametral entgegengesetzte Richtungen wirken; sie wirken zusammen auf ein gemeinsames Ziel hin: Überleben. Maximale Interaktion unter Gehirn-Nervennetzen bedeutet maximale Integration. Maximale Integration bedeutet Fühlen. Je besser und voller die Interaktion unter Nervenschaltkreisen ist, umso tiefer und voller ist das Feeling. Es ist nicht nur so, dass bessere Interaktion zwischen Gehirnzentren besteht; es ist so, dass diese Zentren ihr körperliches Gegenstück haben, das die Gefühlserfahrung erweitert.

Primärtherapie ist als Therapie des Fühlens bekannt, weil wir Patienten helfen, Zugang zu ihrem Gehirn und Körper zu gewinnen. Wenn das geschieht, fühlen sie mit ihrem ganzen Selbst. Lassen Sie es mich prägnant ausdrücken: Nur volles Wiedererleben mit dem Gehirnsystem, das zur Zeit des Traumas in Funktion war, wirkt auflösend. Wir können nicht das Erwachsenengehirn heranziehen, damit es die Arbeit macht, die die Domäne des Kindergehirns ist. Wenn eine Therapie behauptet, sich mit der Geschichte eines Patienten zu befassen, sich ihr aber vom Standpunkt eines Erwachsenen nähert, muss sie zwangsweise scheitern. Wenn sie das Ergebnis von Aufforderung/Beharren ist, wird sie scheitern. Sie muss einem natürlichen evolutionären Gefühlsverlauf folgen. Integrierte Individuen haben eine Aura um sich - man spürt ihre Ganzheit, das Fehlen von Abgewehrtheit und ihre innere Harmonie. Wollen wir das nicht alle?

 

----------------------------

----------------------------

 

 










---------------------------

--------------------------

 

Fortsetzung Buch Seiten 209 - 240

 
TEIL I A , SEITEN 1 - 35         TEIL I B, SEITEN 36 - 70               TEIL I C , SEITEN 71 - 106 TEIL II A, SEITEN 107 - 140      TEIL II B, SEITEN 141 - 181     TEIL II C, SEITEN 182 - 208
TEIL III A, SEITEN 209 - 240                TEIL III B, SEITEN 241 - 272   BUCHÜBERSETZUNG: BÜCHER VON A. JANOV                                             HOME