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DIE ATEMBERAUBENDE KARRIERE DER SECTIO CAESAREA

Eine  Entwicklung, die einigen Leuten Atemprobleme bescheren könnte,  hat die Kaiserschnitt-Geburt genommen. Wie Odent in seinem jüngsten Buch "The Caesarean"   ausführt, ist aus der ursprünglichen "großartigen Rettungsoperation" ein "Konsumgut" geworden. In Brasilien ist der Anteil der Kaiserschnitt-Geburt bereits auf über 50% angestiegen. Odent sagt, wenn der gegenwärtige Trend anhält, wird sich die gleiche Statistik auch bald für viele andere Länder ergeben, für Indien, China, Taiwan, Thailand, Singapur, Südkorea, für die Mehrheit der lateinamerikanischen Länder, aber vielleicht auch für die Türkei, für Griechenland, Spanien und Portugal. In den USA liegt die Quote bei 26%, in England, Frankreich, Schweiz, Ungarn, Australien und Neuseeeland liegt die Quote zwischen 20% und 25%. In Deutschland hat die Kaiserschnitt-Quote nach jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamts inzwischen die 25% - Marke überschritten. Es fällt auf, dass in allen Ländern, in denen die Sectio-Quoten in die Höhe schnellen, die Anzahl der ärztlichen Geburtshelfer die Zahl der Hebammen um ein Vielfaches übersteigt, bzw., dass dort die Hebammen nahezu völlig verschwunden sind. Es scheint, dass überall dort, wo männliches "Geburtshandwerk" ( Rockenschaub) sich ungehindert entfalten kann, der Kaiserschnitt langfristig unweigerlich zur Standardgeburt zu werden droht. 

Theoretiker denken bereits über eine neue Dimension des Gehirnwachstums nach, da ja das Hindernis des engen vaginalen Geburtskanals durch die Kaiserschnitt-Technologie umgangen werden kann, sodass der Geburt von "Babys mit Riesengehirn" nichts mehr im Weg steht. Es ist vielleicht etwas einfältig, zu denken, ein größeres Gehirn sei gleichbedeutend mit höherer Intelligenz. Vermutlich schleppt jede(r) von uns bereits jetzt einen beachtlichen Haufen an Nervenzellen mit sich herum, die wir überhaupt nicht nutzen können, weil sie synaptisch unzureichend miteinander verknüpft sind. Es ist bekannt, dass das Gehirn in bestimmten kritischen Perioden in den ersten Jahren nach der Geburt die Vernetzung seiner Zellen organisiert. Welche Bereiche in welchem Ausmaß synaptisch verknüpft werden, hängt von der Umwelt ab, genauer gesagt, vom emotionalen Engagement, das die Bezugsperson (die Mutter) ihrem Kind entgegenbringen kann (Siehe hierzu Allan Schore5 und andere). 

Kurz gesagt ist eine sichere Mutter-Kind-Bindung in der Regel der Garant für ein in vielerlei Hinsicht helles Köpfchen. Und in diesem Punkt könnten Kinder, die durch geplanten Kaiserschnitt (bei dem die Stimulierung des fetalen Systems durch Wehen völlig unterbleibt und auch keine fetale und mütterliche Hormonausschüttung zustandekommt) zur Welt kommen, im Nachteil sein, weil die Möglichkeit einer geburtshormonell induzierten und fundierten Mutter-Kind-Bindung nicht gegeben ist. Es könnte auch sein, dass die Wehen eine Art Startrampe für wichtige neuroendokrine Systeme bedeuten, zum Beispiel für das Dopaminsystem. Wenn die Stimulierung des Nervensystems durch die Wehen ausfällt, könnte das vielleicht Auswirkungen auf die spätere Fähigkeit haben, sich zu konzentrieren und beharrlich an einem Projekt zu arbeiten. Alles in allem sollte es  nicht verwundern, wenn der evolutionsbeschleunigende Schuss mit der Kaiserschnitt-Kanone voll nach hinten losgeht.

Auch im deutschsprachigen Raum  entscheidet sich eine zunehmende Zahl von Frauen ohne medizinische Indikation für eine Sectio, nachdem eine zunehmende Zahl von Medizinern die Wunschsectio in ihr "Standardprogramm" aufgenommen hat. Natürlich gibt es medizinische Indikationen, die eine Sectio zwingend erforderlich machen. Aber diese Fälle sind sehr selten. Odent nennt unter anderem die plazenta praevia (die Plazenta versperrt den Ausgang) oder die Querlage des Fetus. In diesen Fällen besteht keine Chance auf eine vaginale Geburt. Meistens aber geht es um "debatable indications", um strittige Indikationen, zum Beispiel bei Steißlagen. Bei diesen verkehrten Kindslagen gibt es heute kaum noch Geburtsmediziner, die die Verantwortung einer vaginalen Entbindung auf sich nehmen wollen. (Wie ich aus gewissen Anmerkungen Odents und aus Kommentaren auf Internet-Seiten schließe, ist die Angst vor Gerichtsprozessen ein wesentlicher Faktor, der zu Verkrampfung und Verspannung in der aktuellen klinischen Geburtssituation beiträgt. Odent weist darauf hin, dass die Geburt ein natürlicher Vorgang ist, der manchmal furchtbar schieflaufen kann. Es ist nicht so, dass im Fall von Komplikationen immer ein Verschulden von Geburtshelfern vorliegen muss. Das ist ein Punkt, über den sich "Konsumenten" medizinischer Dienstleistungen im Klaren sein müssen).

Die laut Odent weitaus häufigste strittige Indikation und der Hauptgrund für eine Sectio innerhalb der Wehen ist "failure to progress" (wörtlich: "Das Versagen/ Misslingen/Scheitern, fortzuschreiten/ voranzukommen/weiterzumachen") und eng damit verknüpft der "foetal distress", die Notlage des Fetus.

"Die meisten Fälle des 'failure to progress' stehen mit der gegenwärtigen weitverbreiteten falschen Auffassung  der Geburtsphysiologie in Beziehung. Es wird Jahrzehnte dauern, bis man wiederentdeckt, dass Menschen Säugetiere sind, und dass das basale Bedürfnis gebärender Säugetiere Zurückgezogenheit ist. Es wird Jahrzehnte dauern, bis man erkennt, dass eine Hebamme ursprünglich eine Mutterfigur war, das heißt, die Art von Mensch, bei dem man sich sicher fühlt, ohne sich beobachtet und beurteilt zu fühlen. Im gegenwärtigen Kontext wäre es gefährlich,  eine Reduktion der Kaiserschnittquote  als primäres Ziel festzulegen. Der unmittelbare Effekt wäre, dass sich die riskanten Interventionen auf der vaginalen Route vervielfachen und dass sich die Zahl der Babys erhöht, die in die Kinderheilkunde überwiesen werden müssen. Inzwischen müssen wir akzeptieren, dass die meisten Kaiserschnitte im Zeitalter der industrialisierten Geburt unvermeidlich sind und dass 'failure to progress' die häufigste Indikation ist." 

[Übersetzt aus: Odent, The Caesarean, Free Association Books, London, 2004, s. 76/77]

Odent steht mit seiner Einschätzung, dass die meisten Kaiserschnitte heute unvermeidlich seien, in deutlichem Widerspruch zu Rockenschaub, der auch heute noch eine Sectio-Rate von 1% für angemessen hält (Zu Rockenschaub weiter unten im Text). Odent nennt hier bereits einen seiner Ansicht nach wesentlichen Grund für die häufige 'failure to progress' - Situation: die nicht verstandenen physiologischen Bedürfnisse gebärender Frauen. Ein weiter Grund für die Probleme, die Frauen bei der Geburt haben, scheint Neurose zu sein. So schreibt Janov in der Einleitung einer längeren Fallgeschichte:

"Sams Mutter war frigide. Der Brennpunkt eines Großteils ihrer Spannung lag im unteren Mittelbereich ihres Körpers. Als sie gebar, öffnete sich ihr widerwilliges System schließlich doch. Sam kämpfte viele Stunden, um herauszukommen und hatte schließlich Erfolg.

Patricias Mutter war sehr verklemmt, konnte nicht viel Schmerz aushalten und wurde während des Geburtsprozesses schwer anästhetisiert. Patricia kämpfte kurzzeitig, bevor das Betäubungsmittel in ihren eigenen Körper drang und viele Schlüsselfunktionen stilllegte. Sie konnte nicht einmal darum kämpfen, herauszukommen, weil das Medikament, das ihrer Mutter verabreicht wurde, seinen Weg in ihren winzigen Körper fand und sie praktisch außer Gefecht setzte. Sie war ein 'blaues Baby' und musste geschlagen werden, um ins Leben zu finden. Ihr unterdrücktes Atmungssystem begann erst nach diesem Klaps zu funktionieren." 

[Übersetzt aus: Janov, Why you get sick - How you get well, Dove Books, West Hollywood, CA, 1996, s. 55/56]

 

Eine normale Geburt mit ihren Wehen und ihrem "Hormonmix" bereitet das System des Babys (und der Mutter) angemessen auf den neuen extrauterinen Lebensabschnitt vor. Bei einem Kaiserschnitt, der durchgeführt wird, bevor die Wehen überhaupt eingesetzt haben, scheint etwas Wesentliches zu fehlen, und es sollte nicht verwundern, wenn viele dieser Individuen als Kinder und Erwachsene in bestimmten Bereichen signifikant mehr Probleme aufweisen als Normalgeborene. In einem auf der Internetseite www.geburtskanal.de (unter Aktuelles, "Zur Renaissance der Geburtshilfe") veröffentlichten Interview geht Prof. Alfred Rockenschaub,   ehemaliger Chefarzt der Ignaz-Semmelweis-Klinik in Wien und Buchautor,  mit der heutigen Geburtsmedizin hart ins Gericht. Er hält eine Kaiserschnittquote von circa 1% für angemessen. ((Die Quote, die die Semmelweis-Klinik unter seiner Leitung (1965-1985) bei einer Gesamtzahl von rund 45.000 Geburten aufweisen konnte)). "Was darüber hinausgeht, ist gemacht" (Rockenschaub). Er deutet einen Zusammenhang zwischen der modernen Geburtstechnologie und Phänomenen der Gegenwarts-Gesellschaft an: "Bemerkenswerterweise ist, seit die Kaiserschnittrate so offensichtlich anstieg, die Zahl der pädagogisch einer Sonderförderung bedürftigen Schulanfänger um ein Drittel angestiegen!"  Das ist aber vorerst  Spekulation. Eine genaue Untersuchung müsste zeigen, ob Zusammenhänge  zwischen Lern- und Verhaltensstörung und Geburtsverlauf bestehen.

Bemerkenswert ist auch, dass Rockenschaubs exzellente Bilanzen an der Semmelweis - Klinik in Wien ( mit einem Minimum an künstlichen Eingriffen in den Geburtsverlauf) nach seinen eigenen Angaben darauf zurückzuführen ist, dass er die amtierenden Oberärzte "vergraulte" und alle Hebammen auf seiner Seite hatte: "Es war irgendwie erquickend und zugleich erschütternd, wie man mit ein paar klugen und geschickten Hebammen ein halbes Dutzend geburtsmedizinisch indoktrinierter Kliniker ins Leere laufen lassen kann - und dies noch dazu nur zum Vorteil der Gebärenden." (Rockenschaub). Eine wichtige Lehre daraus könnte sein, dass Frauen für die Geburtshilfe grundsätzlich besser geeignet sind und bessere Ergebnisse erzielen als Männer, und das sogar ohne mehrjähriges akademisches Studium. So erbrachte eine kalifornische Studie, die von 1959-1966 in einer ländlichen Gegend (Madera County) durchgeführt wurde, folgendes  nur scheinbar verblüffendes Ergebnis: Säuglingssterblichkeit in der Bevölkerungsgruppe, in der die Schwangeren ausschließlich von Gynäkologen und ärztlichen Geburtshelfern betreut wurden: 32,1 je 1000; vorzeitige Entbindungen in dieser Gruppe: 9,8%; in der ausschließlich von Allgemeinmedizinern betreuten Gruppe: 23,9 je 1000 und 11%; in der ausschließlich von Hebammen betreuten Gruppe: 10,3 (!) je 1000  und 6,4% (!). Eine Reihe weiterer Studien (auch ein Vergleich zwischen dem "Ärztebezirk" Wien IX und dem dünn besiedelten Osttirol) bestätigt dieses Resultat. (Quelle: Rockenschaub, Gebären ohne Aberglaube, Facultas, Wien, 2001, s. 11 und s. 35). 

Rockenschaub bietet für dieses Phänomen folgende Erklärung an: Geburtsmediziner neigen wesentlich schneller als Hebammen dazu, eine fetale Notsituation zu diagnostizieren und die Schwangerschaft vorzeitig durch operativen Eingriff zu beenden.    ( Angst vor Gerichtsprozessen?). Folglich steigt die Quote der vorzeitigen Entbindungen und, da einige der Säuglinge diesen künstlichen Eingriff nur kurzfristig überleben, auch die Quote der Säuglingssterblichkeit. Wäre die von den Ärzten gestellte Diagnose einer fetalen Notlage in den meisten Fällen zutreffend, dann könnte man erwarten, dass in der von Hebammen betreuten Schwangerengruppe die Säuglingssterblichkeit deutlich über der Quote der von Ärzten betreuten Gruppe liegt, da Hebammen ja nicht befugt sind, operativ (Sectio) zur Beendigung des 'fetal distress' einzugreifen, und somit ein wesentlich höheres Risiko hätten, tote Babys zu "produzieren". Aber das Gegenteil ist der Fall: Hebammen erzielen eine Quote, die deutlich niedriger ist als die der Mediziner. Den Gesetzen der Logik zufolge bleibt nur der Schluss, dass es sich bei den vermuteten akuten fetalen Notlagen in den meisten Fällen um Fehldiagnosen handelt und dass die künstlichen Eingriffe die Ursache für die höhere neonatale Mortalität sind.

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In Odents Datenbank  befindet sich eine Reihe von Untersuchungen, die folgende statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen Geburtsphänomenen/Geburtseingriffen und späteren Störungen nachweisen. Bei folgenden Studien sind auch Schnittentbindungen involviert: 

Datenbank-Entry-Nr. 0293: Niedriges Geburtsgewicht/Kaiserschnitt Atmungsprobleme bei  Säuglingen (nicht näher beschrieben); 

0314: Kaiserschnitt, Vakuumextraktion, andere Eingriffe Asthma im Kindesalter; 

0326: Kaiserschnitt Asthma bei Erwachsenen; 

0420: Kaiserschnitt/Vakuum/Zange Asthma/allergische Nasenschleimhautentzündung im Erwachsenenalter; 

0442: Kaiserschnitt Asthma im Kindesalter; 

0446: Kaiserschnitt Lebensmittelallergie bei Kindern, deren Mutter allergisch vorbelastet ist (siehe hierzu auch die weiter unten erwähnte Studie der Ludwig-Maximilians-Universität in München);  

 

Was sich aus diesen wenigen Studien bis jetzt klar herauskristallisiert, ist, dass ein Zusammenhang besteht zwischen Kaiserschnitt-Geburt und dem verstärkten Auftreten von Atemwegsproblemen. Wie Odent anmerkt, unterscheiden diese Studien leider nicht zwischen einer Sectio ohne Wehen und einer Sectio mit Wehen. Odents Vermutung geht dahin, dass ein geplanter Kaiserschnitt ohne Wehen wesentlich häufiger Atemprobleme nach sich zieht als eine Sectio mit Wehen bzw. eine Vaginalgeburt. Er weist darauf hin, dass man heute davon ausgeht, dass der Fetus an der Einleitung der Wehen beteiligt ist. Eine wahrscheinliche Möglichkeit sei, dass er eine Signal-Substanz in die Amnionflüssigkeit absondere, die anzeige, dass seine Lungen reif sind. Außerdem, so sagt er, leisten die während der Wehen abgesonderten fetalen und mütterlichen Hormone wahrscheinlich einen wichtigen letzten Beitrag zur  Reifung der Lungen.

Die folgenden Zitate verschiedener Autoren sollen verdeutlichen, dass eine Kaiserschnitt-Geburt, vor allem eine geplante, bei der dem Kind keine einzige Wehenkontraktion zugestanden wird, eine Reihe von Problemen nach sich ziehen kann:

"Es könnte den Anschein haben, als wäre die Geburt durch Kaiserschnitt die leichteste und am wenigsten traumatische Art, geboren zu werden, da das Kind nicht die Härten zu langer Wehen oder eines engen Geburtskanals zu überstehen braucht, sondern einfach herausgehoben wird. Leider haben wir festgestellt, dass Traumata, die das Kind bei einem Kaiserschnitt erleidet, zwar anders, aber keineswegs leichter sind als die Traumata, die bei einer schwierigen Entbindung durch den Geburtskanal auftreten. [.............]

Wenn es zu keinen Kontraktionen kommt  - und ein für den Arzt oder die Mutter passendes Entbindungsdatum festgesetzt wird -, versäumt das Kind den ganzen Kontraktionsprozess. Wir wissen nun, dass die Kontraktionen ein wichtiges Entwicklungsstadium des Kindes einleiten und das periphere Nervensystem stimulieren, das Impulse an das Gehirn weiterleitet und letzten Endes alle wichtigen Systeme beeinflusst. Ohne diesen Prozess kann das Nervensystem nur unzulänglich aktiviert werden, was unter Umständen Folgen für die spätere Entwicklung des Kindes hat. Wie schon früher erwähnt, gibt es kritische Zeiten in der Entwicklung des Gehirns, in denen es gewisse Reize empfangen muss, um richtig zu wachsen. Kritische Zeiten, das muss hervorgehoben werden, denn die massive Stimulation und die Kompression, die durch die Uteruskontraktionen hervorgerufen werden, sind zu diesem, und nur zu diesem, Zeitpunkt notwendig. Keine spätere Art von Stimulation und Kompression kann diesen Mangel in der Entwicklung ausgleichen.

Ein weiters subtiles Trauma tritt in Verbindung mit dem Kaiserschnitt auf. Das Fruchtwasser hat "oberflächenaktive Eigenschaften", die es zum Schäumen bringen können, wenn das Kind zu atmen beginnt. Obwohl nicht offen sichtbar sein mag, dass das Kind am Ersticken ist, können seine Lungen tatsächlich voll Schaum sein. Das kommt gewöhnlich bei normalen Geburten nicht vor, weil die Kontraktionen während der Wehen der Mutter eine Art Massage ausüben, die die Flüssigkeit aus den Lungen des Kindes treibt. Bei einem Kaiserschnitt dagegen muss die verstopfte Luftröhre des Kindes vom Arzt mechanisch geöffnet werden. Geschieht das nicht augenblicklich, kann das Kind aus Sauerstoffmangel zu ersticken beginnen und blau werden." 

[Janov, Frühe Prägungen, Fischer, 1984, s.107/108]

 

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"Bei richtiger Vorbereitung und ausreichender Gesundheitsvorsorge während der Schwangerschaft ist die Geburt in der Regel ein durchaus natürlicher Vorgang, sofern das Baby vollständig ausgetragen ist. Tatsächlich spricht manches dafür, dass die vielfältigen Stresssituationen einer vaginalen Geburt dem Baby sogar guttun - es wird auf diese Weise meist besser auf das Leben außerhalb des Uterus vorbereitet als ein Baby, das durch Kaiserschnitt zur Welt kommt. Eine Kaiserschnittgeburt torpediert den Vorbereitungsprozess - die wiederholten Stimulationsphasen aufgrund der Wehen finden nicht statt. Erst künftige Forschungsarbeiten werden uns zeigen, welche Auswirkungen die jeweiligen Geburtsarten auf die weitere Entwicklung des Neugeborenen haben, vielleicht sogar bis ins Erwachsenenalter. Es könnte sich zeigen, dass die Wehen noch weitere Aufgaben erfüllen als lediglich die Austreibung des Babys durch den Gebärmutterhals und in medizinischer Hinsicht nicht minder geheimnisvoll sind." 

[Nathanielsz, Leben im Mutterleib, List, 1995, s. 217]

 

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"Macht man sich die Mühe, die Schwangeren auf natürliche Geburten einzustellen, bedarf es in je 100 Geburten eines Kaiserschnitts, zweier Extraktionen und einiger Episiotomien. Wie kommt es nun, dass in den modernen Gebärkliniken die Frequenz der Kaiserschnitt- und Zangenentbindungen zwischen 20% und 50% beträgt? Mehr als 90% dieser Operationen erfolgen aufgrund der Annahme oder Vorgabe einer kindlichen Indikation. Oft wird zur Unterstützung der vagen kindlichen eine ebenso vage mütterliche Indikation beigefügt. Alle diese Indikationen sind so vage, dass jene, die sich ihrer nicht bedienen, die besseren Resultate aufzuweisen haben. Wieso?

Auf der einen Seite ist das Schicksal tatsächlich gefährdeter Kinder durch eine Kaiserschnitt-Entbindung kaum einmal zu beeinflussen. Denn entweder sind die als gefährdet eingestuften Kinder so wohlauf, dass ein Kaiserschnitt nicht notwendig gewesen wäre; oder sie sterben so unvermittelt ab, dass sie bereits tot sind, bevor der Kaiserschnitt vollziehbar ist. Da ein Kind, das eine Schnittentbindung überlebt, nicht gefährdet war, und ein toter Fetus diese ausschließt, ist der Kaiserschnitt aus fetaler Indikation eine hinfällige Rettungsaktion. 

Auf der anderen Seite bringt die Kaiserschnitt-Entbindung an sich für das Kind zwei beachtliche Nachteile mit sich: Erstens ergibt bei der allgemein üblichen Technik der Schnitt im Uterus eine Öffnung, deren Durchmesser 9 cm kaum überschreitet, sodass der Durchtritt des Kopfes keineswegs als schonend betrachtet werden kann. Zweitens ist die vor dem Kaiserschnitt stattfindende Wehentätigkeit oft viel zu kurz, als dass eine entsprechende Umstellung des fetalen Anpassungssystems für die neonatalen Erfordernisse gewährleistet wäre.

Während also auf der einen Seite wirklich bedrohte Kinder durch eine Kaiserschnittentbindung kaum einmal zu "retten" sind, bringt auf der anderen Seite die Kaiserschnittentbindung an sich auch für das Kind ernstzunehmende Nachteile mit sich. Beim derzeitigen Stand unseres Wissens stellen die Fehldiagnosen und fetalen Belastungen durch die Kaiserschnittentbindung hinsichtlich des Säuglingstodes ein höheres Risiko dar als die Gefahren, die man mit ihnen zu beheben vorgibt." 

[ Rockenschaub, Gebären ohne Aberglaube, Facultas, Wien, 2001, s. 462/463]

 

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"Die Uteruskontraktionen dienen auch dazu, die Haut des Säuglings zu stimulieren. Es gibt Beweise dafür, das dies äußerst wichtig ist. Es wird angenommen, dass ohne diese Stimulation das gastrointestinale, das urogenitale und das respiratorische System nicht voll funktionieren können. [.................]

Daher erhalten Frühgeburten (die normalerweise nach kurzen Wehen geboren werden) oder Säuglinge, die durch einen Kaiserschnitt zur Welt kommen, weniger Stimulationen. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Kinder mehr Schwierigkeiten beim Atmen haben und später unter größeren Schwierigkeiten ihre Blase und die Schließmuskeln kontrollieren lernen."

 [Patti Nicholas, Geburtsberaterin, in Janov, Anatomie der Neurose, Fischer Taschenbuch, 1974, s. 163/164]

 

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"Es gibt eine Reihe von Daten, die bestätigen, dass ein durch Kaiserschnitt geborenes Baby (besonders ein Baby, das nach einem Kaiserschnitt ohne Wehen auf die Welt kam) sich im Allgemeinen von einem Baby unterscheidet, das vaginal geboren wurde. Die Lungen und das Herz funktionieren nicht auf dieselbe Weise. Die Glukose-Spiegel sind tendenziell niedriger. Babys, die durch Wunschkaiserschnitt geboren wurden, tendieren in den ersten 90 Minuten nach der Geburt zu einer niedrigeren Körpertemperatur, verglichen mit Babys, die auf vaginalem Weg oder durch einen Kaiserschnitt innerhalb der Wehen geboren wurden." 

[Übersetzt aus Odent, The Caesarean, Free Association Books, London, 2004, s. 67/68]

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"Solange der Stress nicht exzessiv ist, sind Stresshormone sowohl während als auch nach der Geburt hilfreich. Kaiserschnitt-Babys, denen der natürliche Geburtsprozess vorenthalten wurde, haben im späteren Leben tendenziell weit mehr Probleme mit dem Atmungssystem. Bei der Geburt unterstützen die Katecholamine die Absorption von Lungenflüssigkeit und helfen, die Alveolen der Lunge zu reinigen. Einige Patienten, die die Geburt wiedererleben, erbrechen so viel Flüssigkeit, dass man mehrere Tassen damit füllen könnte. Ihre Reinigungsmechanismen sind offensichtlich defekt und zeigen ein mögliches Geburtstrauma an." 

[Übersetzt aus: Janov, Why you get sick-How you get well, Dove Books, West Hollywood, CA., 1996, s. 36]

Eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität in München unter Leitung von Dr. Sybille Koletzko an 865 Neugeborenen, die alle vier Monate lang gestillt wurden und deren Eltern alle unter einer Allergie litten, führte zu dem Ergebnis, dass die durch Kaiserschnitt entbundenen Kinder ein um annähernd 50% erhöhtes Risiko für Durchfallerkrankungen und ein um mehr als 100% höheres Risiko für eine Lebensmittelallergie gegenüber den vaginal geborenen Babys hatten. 

Studie erwähnt unter: http://www.allergietherapie.de/texte/laien/pe/2004/kaiserschnitt_allergie.html              

Ursprüngliche Quelle: Sybille Koletzko et al., "Caesarean section and gastrointestinal symptoms, atopic dermatitis, and sensitisation during the first year of life", Archives of Disease in Childhood, 2004; 89: s. 993-997;

Die Wissenschaftler sind der Überzeugung, dass der beim Kaiserschnitt fehlende Kontakt mit mütterlichen vaginalen Bakterien, die bei der normalen Geburt während der Passage durch den Geburtskanal auf das fetale System übergreifen und die Darmflora des Babys widerstandsfähiger machen, die Ursache für die auftretenden Nachteile bei den Sectio-Kindern sind.  

Man muss sich deutlich vor Augen halten, was diese Resultate aussagen: Deprivation (auch wenn es sich hier "nur" um vorenthaltene mütterliche Bakterien handelt) in einer kurzen kritischen Periode hat beachtliche Langzeitfolgen, ein Prinzip, das für alle frühen Lebensphasen und Bedürfnisse gilt. Wenn die Vorenthaltung mütterlicher Bakterien solche Wirkungen nach sich zieht, welche Langzeiteffekte hat dann vielleicht die Versagung mütterlicher Wehen? 

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Über die psychischen Auswirkungen von Kaiserschnitt-Geburten finden sich bei Janov folgende Angaben: 

1) Patienten, die ihre Geburt wiedererleben, versuchen durch Umsichschlagen und wilde Bewegungen, ein "Entwicklungsdefizit auszugleichen" oder "die biologische Deprivation zu fühlen, die sie erlitten, als ihnen die Kompressionen der normalen Geburt vorenthalten wurden."

2) Viele Patienten "haben das Gefühl, sie müßten an den Ausgangspunkt zurückkehren, um sich vollständig zu fühlen. Sie haben ein allgemeines Gefühl der Unvollständigkeit- daß nichts im Leben 'geregelt' ist."

3) Viele sind unfähig, "unerwartete Änderungen hinzunehmen. Die Änderungen von Plänen aller Art löst übertriebenen Zorn und Angst aus."

4) Ein generalisiertes Gefühl des Unheils, "Konservatismus und ein Abscheu vor plötzlichen Veränderungen aller Art." Angst, Neues auszuprobieren.

[Janov, Frühe Prägungen, Fischer, Frankfurt, 1984, s. 109/263/267/281]

 

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Dem Geburtsforscher Odent ist an Brasilien, "einem Land, in dem die Kaiserschnittquoten in die Höhe schießen und die Pro-Kaiserschnitt-Mentalität alldurchdringend geworden ist" [Odent, 2004], zum einen aufgefallen, dass ein enormer staatlicher Aufwand (durch Gesetzgebung als auch durch Medienkampagnen) betrieben wird, um das Stillen der Babys zu fördern. Seine Vermutung aus einer "physiologischen Perspektive" geht dahin, dass  in einer Kaiserschnitt-Kultur Müttern  längerfristiges Stillen  nicht leicht fällt. Tatsächlich ergab eine Umfrage, dass gerade jene weiblichen Gesundheitsexpertinnen, deren spezielle Aufgabe es ist, den Müttern ausschließliches Stillen für mindestens sechs Monate zu empfehlen, im Schnitt selbst nur 98 Tage stillten. Eine andere Umfrage in Nordost-Brasilien ergab, dass die Frauen im Durchnitt bereits nach 24 Tagen anfangen, ihre Babys (zusätzlich oder ausschließlich) mit 'anderer' Milch zu füttern. Ein anderes Detail der erstgenannten Umfrage war, dass unter den Akademikerinnen im Brasiliens Gesundheitswesen die Sectio-Quote satte 85,7% (!!) beträgt.

Zum anderen fiel ihm auf, dass in Brasilien in den letzten 10 Jahren die Anzahl der plastischen ('Schönheits'-) Operationen jährlich um 10-20 Prozent zugenommen hat. (Auch in China, einer anderen Kaiserschnitt-Hochburg, sind die Leute laut Information einer TV-Nachrichtensendung zunehmend auf solche 'plastischen Korrekturen' versessen).  Eine brasilianische Umfrage unter 346 normalgewichtigen Männern und Frauen brachte an den Tag, dass 50% der Befragten mit ihrem Körper unzufrieden waren und dass sich 67% der Frauen und 28 % der Männer gerne einer plastischen Operation unterziehen würden. Kommentar der Psychologin, die die Untersuchung initiierte: "Einige von ihnen laufen von Arzt zu Arzt....aber sie sind nie mit ihrem Aussehen zufrieden." Odents Frage: "Ist das ein Ausdruck der weitverbreitet geschwächten Fähigkeit zur Selbstliebe?" Man könnte weiter fragen: Versuchen diese Individuen, im Nachhinein symbolisch den Liebesmangel auszugleichen, der ihnen in einer kritischen Periode am Lebensanfang widerfahren war? Versuchen sie, "ein allgemeines Gefühl der Unvollständigkeit zu beheben, wie bei Janov beschrieben?  Die implizite Hoffnung mag sein: "Nach der Schönheitsoperation werde ich endlich geliebt." Versuchen diese Individuen letztendlich symbolisch, durch eine zweite (jetzt plastische) Operation die defizitären Folgen einer ersten Operation (Sectio) zu egalisieren? Es wird ein endloses Unterfangen sein, da sich in frühen kritischen Perioden Versäumtes später  kaum nachholen lässt. Und so kann es nicht verwundern, dass diese Menschen von Arzt zu Arzt rennen, ohne je zufrieden zu sein. Die einzige Alternative wäre, in die Vergangenheit (auf eine tiefere Bewusstseinsebene) zurückzukehren und den Schmerz der Deprivation zu fühlen.

Odents Datenbank  wächst von Jahr zu Jahr. "Primärforschung" als eine Wissenschaft, die  frühe Erfahrungen und deren mögliche Langzeitwirkungen untersucht, ist ein relativ junges Forschungsfeld. Odent steht unter dem Eindruck, dass Studien, die die Geburt betreffen, gegen die "political correctness" verstoßen und in der wissenschaftlich-medizinischen Welt oft auf starken Widerstand oder auf Desinteresse stoßen, wohingegen Untersuchungen, die sich auf die pränatale Phase konzentrieren, in der Regel problemlos akzeptiert werden. Das sollte nicht weiter verwundern, zumal bei der Geburt  Ärzte, Geburtshelfer, Kliniken viel stärker involviert sind als in der Phase der Schwangerschaft. Es geht hier um das Image der modernen Medizin. Unter diesem Gesichtspunkt macht es einen Sinn, wenn versucht wird, solche Studien abzublocken oder ins Leere laufen zu lassen. Keine Klinik, kein Arzt möchte einen Beleg präsentiert bekommen, der Zusammenhänge zwischen ihren/seinen Geburtspraktiken und dem verstärkten Auftreten bestimmter Symptome nachweist. Das Problem - nicht nur bei der Geburt -  besteht darin,  dass in natürliche Abläufe eingegriffen wird, ohne dass ein ausreichendes Wissen darüber vorhanden ist, ob mit Langzeitfolgen zu rechnen ist oder nicht und wie beschaffen diese Folgen sind. Das alles geschieht entweder in dem  Glauben, dass "menschliche Intelligenz" der "natürlichen Intelligenz" haushoch überlegen ist und dass deshalb alle Eingriffe nur zum Besten der Menschheit und des gesamten Planeten sein könnten, oder es entspringt einer hochgradig egoistischen, kurzsichtig-profitorientierten und bequemen "Nach-uns-die-Sintflut"- Haltung. 

Es gibt Skeptiker, die mutmaßen, dass wir uns mit unseren "gekonnten" Eingriffen in natürliche Prozesse und Lebensräume letztlich unser eigenes Grab schaufeln. Neurotische Gesellschaften neigen dazu, alles im Übermaß zu betreiben, weil ihre Mitglieder nahezu permanent damit beschäftigt sind, die Löcher zu füllen, die frühkindliche Deprivation gegraben hat. Neurotische Gesellschaften tragen das Potential zu ihrer eigenen Zerstörung in sich, aber in ihnen liegt auch die Macht,  von Grund auf gesunde und langfristig überlebensfähige Individuen hervorzubringen. Janov spricht von einem Konflikt zwischen den "realen" und den "irrealen" Kräften einer Gesellschaft, und er lässt die Frage offen, wer schließlich den Sieg davontragen wird. Fest steht aber, dass die "Irrealen" eine imposante Übermacht aufweisen können, und dass die "Realen"  vor der schwierigen Aufgabe stehen, diesen im wahrsten Sinn des Wortes "ver-rückten", asymmetrischen Zustand in Richtung einer größeren Ausgeglichenheit zu verändern.

"Die Menschheit nähert sich dem Zeitpunkt, da es entweder eine reale Welt oder keine Welt mehr geben wird. Ich glaube, es besteht eine Chance für diese reale Welt; und das ist kein utopischer Glaube[...........]. Die realen Elemente der Gesellschaft werden sich zusammenschließen, um die Veränderung hervorzubringen, doch das unreale System, darauf bedacht, sie zu vernichten, wird sich ihnen unweigerlich entgegenstellen[...........]. Sind diejenigen, die an der Macht sind, die das unreale System kontrollieren, grausam und böse? Wollen sie wirklich Smog und Krieg ? Das zu bejahen, hieße, ein soziales Problem zu psychologisieren. Die Politik der Rüstungs- und Ölindustrie bleibt die gleiche, wer auch immer ihre Vertreter sein mögen[..........]. Es geht nicht darum, Kopf und Verstand der Menschen zu ändern, ebensowenig wie es darum geht, Kopf und Verstand eines Drogenabhängigen zu ändern, damit er Drogen als Übel betrachte. Es geht vielmehr darum, ein all dem zugrunde liegendes System zu verändern.

Um es zusammenzufassen: Neurose ist aus einem Guß. Sie bestimmt nicht nur das innere Leben, sondern formt auch die soziale Philosophie eines Menschen. Nur eine Änderung dieser inneren Verfassung schafft die Basis für eine Veränderung sozialer Zielsetzungen; und das ist die Hoffnung - die Umwandlung der Mitglieder einer Gesellschaft ist unausweichlich die Umwandlung dieser Gesellschaft. Diese Welt liegt innerhalb unserer Reichweite, denn in einer unrealen Gesellschaft ist die einfache Wahrheit revolutionär." 

[Janov, Revolution der Psyche, Fischer, Frankfurt, 1976, s. 280 - 293]

 

Es ist durchaus angebracht, sich über die Merkmale und Eigenheiten einer nicht länger fiktiven Population Gedanken zu machen,  in der die überwiegende Mehrheit durch einen geplanten Kaiserschnitt geboren wurde. Wenn man die Hinweise aufgreift, die Janov in seinen Büchern gibt, und die Fakten zur Hand nimmt, die Odent in seiner Datenbank und seinen Büchern anbietet, unter anderem auch die, dass Frauen, die durch Kaiserschnitt geboren wurden, ein sechsfach höheres Risiko haben, bei der Geburt ihrer eigenen Kinder auf dem vaginalen Weg zu scheitern und nur durch Kaiserschnitt entbinden zu können, und auch die, dass männliche Englische Bulldoggen (eine Rasse, die zu über 90% per geplante Sectio geboren wird) zeugungsunfähig sind, sodass der Fortbestand der Rasse nur durch künstliche Befruchtung gewährleistet werden kann, dann ist die Vision eines kränkelnden, schwächelnden depravierten, lieblosen, leidenden Volkes, das innerhalb weniger Generationen am Rand der Selbstauslöschung steht, vielleicht gar nicht so absurd. Man könnte  zynisch werden und sagen, dass Brasilien, China, Indien und andere Staaten mit dem systematischen, geplanten Kaiserschnitt jetzt endlich eine zuverlässige Methode gefunden haben, um der Bevölkerungsexplosion langfristig endgültig Herr zu werden, aber die durchaus realistischen Qualen depravierter Individuen, die vielleicht ihr gesamtes Leben lang mit dem Versuch beschäftigt sind, die Defizite ihrer Sectio-Geburt und des daraus vielleicht resultierenden mangelhaften 'Bondings' auszugleichen, lassen jeden Ansatz von Zynismus unangemessen erscheinen.

 

 

 
     
 

Quellen:   Odent,  The Caesarean, Free Association Books, London, 2004;

                Rockenschaub, Gebären ohne Aberglauben, Facultas, Wien, 2001;

               Janov, Why you get sick - How you get well, Dove Books, West Hollywood, CA, 1996

               Janov, Frühe Prägungen, Fischer, 1984

               Janov, Anatomie der Neurose, Fischer Taschenbuch, 1974

               Janov, Revolution der Psyche, Fischer, Frankfurt, 1976

               Nathanielsz, Leben im Mutterleib, List, 1995

 

 

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