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SINN UND ZWECK DIESER SEITE
Diese
Seite soll ein Ansatz sein,
wesentliche Aspekte ontogenetischen Wissens an einem Ort
zusammenzubringen. Angesichts der ständig wachsenden Flut
wissenschaftlicher Studien und Publikationen kann das, was Sie hier lesen
werden, nur eine sehr begrenzte Teilauswahl an Information darstellen. Und
es ist eine höchst subjektive Selektion. Ich habe hier auf der Grundlage
meiner subjektiven Erfahrung meine persönliche Wahl getroffen. Ich
konzentriere mich auf das, was mir selbst wichtig erscheint. Wie Sie
schnell herausfinden werden, widme ich dem amerikanischen Psychologen Dr.
Arthur Janov, einem unbeirrbaren Wissenschaftler, der seiner Zeit um
Jahrzehnte vorausgeeilt war und dessen in zehn Büchern veröffentlichte
Primärtheorie in zunehmendem Maß von der aktuellen Forschung bestätigt
wird, und dem französischen Mediziner und Geburtsforscher Michel Odent,
dessen großes Verdienst es ist, die Physiologie des Gebärens (wieder-)entdeckt
zu haben, den meisten Raum.
Die Bedeutung mancher Autoren erschließt sich
nicht auf Anhieb. Michel Odents Publikationen hatte ich früher eher
flüchtig gelesen und als "nebensächlich" eingestuft. Inzwischen
scheint es mir, dass seine Büchern langfristig zu den positivsten
Umwälzungen
menschlicher Gesellschaften führen könnten, die es in der Geschichte der
Zivilisation jemals gegeben hat. Vielleicht wird es in Zukunft zu
einer Zweiteilung der Welt kommen. Ein Teil der Menschheit
könnte weiterhin ungebremst auf den düsteren Abgrund der
Selbstzerstörung zumarschieren. Der andere Teil hat vielleicht verstanden
, dass die Bedingungen am Lebensanfang so zu gestalten
sind, dass in Zukunft mehr Kinder die Chance auf eine gute Zeit im
Mutterleib und auf eine sichere Mutter-Kind-Bindung haben, die auf einer
unbeeinträchtigten Ausschüttung von Geburtshormonen beruhen könnte. Anfang gut -
Alles gut. Ein guter Lebensanfang ist wie ein psychophysisches Bollwerk,
das selbst ein massiver Ansturm späterer Widrigkeiten nicht zum Einsturz
bringen kann. Wir werden dann viel weniger depravierte Erwachsene
haben, solche, die die meiste Zeit ihres Lebens auf die eine oder andere Weise
frühen Schmerz ausagieren oder einagieren oder betäuben oder weiß der
Teufel was müssen und viel mehr zufriedene, gelassene und rundherum
gesündere Menschen, die mehr Zugang zur Welt des Fühlens haben.
Es ist eine
teuflische Sache, wenn Menschen unter den Qualen einer schlechten
Zeit im Mutterleib, einer traumatischen
Geburt und/oder früher unbefriedigter Bedürfnisse leiden, ohne sich
dessen bewusst zu sein. Manche haben
sich aufgemacht, den ganzen Planeten auf der Suche nach der Zufriedenheit
und Glück verheißenden Goldader umzupflügen, ohne jemals fündig zu
werden. Manche suchen endlos nach dem Quell der Gesundheit, der ihre
Symptome lindert. Wieder andere leiden einfach demütig und
schicksalsergeben. Vielen dieser Pflügenden, Suchenden und Leidenden könnte das tiefe Schürfen in den Schmerzminen ihrer Nervennetzwerke
weiterhelfen, aber vielen scheint dieser Weg aufwendig und mühselig
- was er oft auch ist -, und sie ziehen es vor, an anderen Orten zu suchen, finden zum
Beispiel Unterstützung in einer der vielen Glaubensgemeinschaften oder
bei Psychotherapeuten, oder sie greifen zu Alkohol, Zigaretten oder
Psychopharmaka.
Können zivilisierte Gesellschaften
"neue" Menschen schaffen? Müssen sie das überhaupt? Besteht
überhaupt Grund, sich Sorgen zu machen? Zuerst einmal muss man sagen,
dass sich verschiedene Gesellschaften in verschiedenen Zuständen
präsentieren können. Die Probleme der Deutschen müssen zum Beispiel
nicht unbedingt die Probleme der Holländer sein und umgekehrt. Dann wird
es in jeder Gesellschaft unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen
psychophysischen Merkmalen geben. Zudem dürfte es a priori unmöglich
sein, "die Gesellschaft zu ändern." Veränderung beginnt
immer bei Leuten, die sich sehr viele Gedanken machen, auch darüber, wie
es den Kindern ergeht. Das Befinden der Kinder könnte ein wichtiger
Indikator sein für den Zustand der gesamten Population und für die
eingeschlagene Richtung. Geht es ihnen gut oder weisen sie in zunehmendem Maß schwere Symptome
auf? Kinderärzte, Psychologen, Pädagogen und Sozialarbeiter müssten
wissen, wohin die Reise geht. Am Zustand der Kinder lässt sich am ehesten
erkennen, ob eine Gesellschaft stabil bleibt oder ob sie zunehmend von
Zerrüttung und Auflösung bedroht ist. Wenn sich hier bedenkliche
Tendenzen zeigen, dann ist es an der Zeit, dass alle
gesellschaftlichen Kräfte, die "sich Gedanken machen", ihr
Augenmerk auch auf den Lebensanfang richten.