DER FETUS-AUSWURF-REFLEX Der Fetus-Auswurf-Reflex (Fetus-Ejektionsreflex, Fetus-Ausscheide-Reflex) ist ein Phänomen, das in Odents Büchern immer wieder auftaucht. Dieser Begriff war ursprünglich von der Wissenschaftlerin Niles Newton geprägt worden, als sie sich mit den Eigenheiten der Mäusegeburt beschäftigte. Odent beschreibt diesen Reflex als "kurze Serie unwiderstehlicher, unkontrollierbarer Kontraktionen, die keinen Raum für willkürliche Bewegungen lassen." Die gebärende Frau könne die ungewöhnlichsten Körperhaltungen annehmen. Dem Reflex voraus gehe in der Regel eine kurze Phase plötzlicher Angst, oft sogar Todesangst, die verbal ausgedrückt wird ("Töte mich...Lass mich sterben," etc.), und damit verbunden das Bedürfnis, nach etwas zu greifen und sich aufzurichten. Diese kurze Phase der Angst gehe mit einem starken Anstieg der Adrenalinspiegel einher. Odent sagt, er habe diesen Fetus-Auswurf-Reflex nur bei Hausgeburten erlebt in der Gegenwart einer ruhigen, mütterlichen Hebamme, die sich im Hintergrund zu halten weiß, aber nie in Anwesenheit des Vaters. In den meisten Fällen trete der Reflex überhaupt nicht auf, da die Voraussetzungen der Privacy, einer Atmosphäre der Zurückgezogenheit und Ungestörtheit, die die Dominanz subkortikaler Prozesse begünstigt, nicht gegeben sind. Oft scheint ein Gläschen Champagner diesen Reflex zu begünstigen, aber vermutlich nur, wenn die Umstände an sich nicht 'kontraproduktiv' sind. Odent berichtet von einer Hausgeburtshebamme in Frankreich, die den Champagner geschickt und gezielt einzusetzen weiß, um eine Geburt zu beschleunigen. Er warnt aber davor, daraus eine Routinemethode zu machen. Nach einem authentischen Fetus-Ejektionsreflex habe er nie den Damm einer Gebärenden nähen müssen. Er führt das auch darauf zurück, dass die Frauen oft eine nach vorne gebeugte Körperhaltung einnehmen, auf Hände und Knie abgestützt, und diese Haltung begünstige einen schnelleren und glatteren Austritt des Kindes. Odent erwähnt noch, dass Niles Newton nachgewiesen habe, dass sowohl der Milch-Ejektionsreflex als auch der Sperma-Ejektionsreflex und der Fötus-Ejektionsreflex mit einer explosionsartigen Freisetzung von Oxytozin, dem berühmten Liebes-und Bindungshormon, verbunden ist.
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