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DIE PRIMÄRTHERAPEUTISCHE BEWEGUNG

Unabhängig von der Geburts-Gegenbewegung gibt es die Primärbewegung, als deren Zentrum das Janov Primal Center in Santa Monica, Kalifornien, anzusehen ist. . Menschen aus aller Welt finden dort einen sicheren Ort, um in ihre persönliche Geschichte zurückzukehren und einen Großteil des frühen Schmerzes, der ihnen widerfahren war, aus ihrem System herauszulösen. 

"The Primal Center is a lot more than a clinic.  It is a style of life where the availability of the clinic for feeling is always present as are the therapists for their patients. "

"Das Primal Center ist viel mehr als eine Klinik. Es ist eine Lebensweise, bei der die Verfügbarkeit der Klinik für das Fühlen ständig präsent ist, so wie es die Therapeuten für ihre Patienten sind."

[Aus  Janovs Website]                                           

 

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"Our job is to teach patients how to gain access to feelings so that they can acquire the tools to do their own therapy. They leave formal therapy with the therapeutic tools that are theirs for the rest of their lives." [Janov, Why you get sick - How you get well, Dove Books, West Hollywood, 1996, s. 248]

"Unser Job ist es, den Patienten beizubringen, wie sie Zugang zu Feelings gewinnen, sodass sie die Werkzeuge erlangen, um ihre eigene Therapie zu machen. Sie verlassen die formale Therapie mit den therapeutischen Werkzeugen, die für den Rest ihres Lebens ihre sind."

[Janov, Why you get sick - How you get well, Dove Books,West Hollywood, 1996, s. 248]                                                                                         

 

 

Matisse:  Danse

Diese Reise in die eigene Vergangenheit führt sie oft bis zur Geburt und noch weiter zurück. Aus dieser Primärbewegung gehen auch Beziehungen hervor, und es werden Kinder geboren. Eine Patientin drückt auf, wie ich meine, eindrucksvolle Weise aus, was hier eigentlich geschieht:

"Ich hatte gerade mein Geburts-Urerlebnis durchgemacht, und später fiel mir auf, dass der Schmerz, den mir die Stahlzange bereitete, und das Entsetzen der sich verkrampfenden Gewebe und Muskeln, die mich stundenlang ausgetrieben und geschüttelt und gestoßen und geknetet hatten in dem verzweifelten Versuch, mich auszustoßen, mich ins Leben zu werfen........das alles entspricht so erstaunlich dem, was mit dem Embryo der menschlichen Spezies geschieht. Wir sind noch immer in der 'Wehenschmerz'-Phase des überreifen Embryos, der um sein Lebensrecht kämpft. Und in diesem unglaublichen, kahlen, überheizten Therapieraum findet die GEBURT statt; nicht nur die dieses oder jenes Patienten, sondern einer neuen Spezies, die allmählich körperlich sichtbar wird. Es geht ganz langsam, Millimeter um Millimeter; der Säugling schreit und schreit, und er beginnt zu leben. Was immer da geboren wird, ist der ursprüngliche Elternteil des wahren und vollständigen menschlichen Produkts. Jeder einzelne von ihnen ist Adam und Eva....... der Anfang der Menschheit." 

[Eine Patientin, zitiert in Janov, Der neue Urschrei, Fischer, 1993, s. 152] 

 

Es leuchtet ein, dass solche Individuen, die die Schmerzen, die Traumen, die (Ein-)Prägungen ihrer frühen Geschichte wiedererlebt haben, wenn sie selber Kinder bekommen, von Anfang an große Sorgfalt walten lassen. Sie wissen um die Bedeutung der vorgeburtlichen Phase, der Geburt und der ersten postnatalen Lebensjahre. Sie haben die Langzeitfolgen früher Traumen am eigenen Leib erfahren und werden alles Nötige tun, um ihren Kindern die vermeidbaren Belastungen und Beeinträchtigungen zu ersparen, die ihnen selbst widerfahren sind.

"Eines der wiederkehrenden Ergebnisse, die ich in unserer Therapie sehe, ist, dass Patienten, nachdem sie aus einem Feeling herauskommen, plötzlich den Schaden erkennen, den sie an ihren Kindern angerichtet haben. Wenn sie ihre eigene Menschlichkeit wiederentdeckt haben, fügen sie anderen weniger Schaden zu. Das bedeutet nicht, dass der 'graduierte' Patient perfekt ist. Wir erzeugen Individuen, die nicht länger von unsichtbaren Kräften getrieben werden. Ist das von Dauer? Ja, denn wenn der Schmerz einmal weg ist, ist er weg; keine Willenskraft kann ihn mehr zurückbringen, angenommen, jemand würde das wollen." 

[Übersetzt aus: Janov, Why you get sick - How you get well, Dove Books, West Hollywood,CA, s. 248/249]

Primärtherapeutisch behandelte Frauen, die einen Großteil ihres Urschmerzes aus dem Organismus herausgelöst haben, sind laut Janov sexuell voll erlebnisfähige und voll gebärfähige Individuen. Sie verschließen sich weder beim Sex noch bei der Geburt, da in ihren Systemen nach der Auflösung eingeprägter Traumen die automatischen physiologischen Abwehrmechanismen nicht mehr in Funktion treten, die bei so vielen Neurotikern alle Prozesse behindern oder unterbinden, die mit Erregung, Ekstase, Freisetzung, Öffnung zu tun haben. Eine primärtherapeutisch behandelte Frau hat optimale Voraussetzungen, um in Privacy - ungestört, ohne künstliche Eingriffe - zu gebären und genügend Liebeshormone (Oxytozin) freizusetzen. Und letztlich geht es um die Fähigkeit zu fühlen und zu lieben.

Painting by France Janov

 "Love has to do with fulfilling all the basic needs of the baby. Before birth it means practicing good nutrition and abstaining from alcohol, cigarettes, or other drugs. During birth it means adequate oxygen and no heavy anesthetics After birth it means proper breastfeeding and holding and touching with warmth. All of this will take place if the mother and father can feel and can love. They will look at their baby lovingly in the eye, nuzzle, cuddle, and protect it, keep the baby warm, talk to it in a slow, measured, gentle way - all commonsense practices that automatically emanate from a feeling of love. How love is manifested is going to differ with different people but the general principles are the same: you must hug and cuddle the baby and infant, protect her from danger, make her feel secure, match her moods so she feels understood, talk to her, not constantly demand that she perform for others ("How do you say......?" "Let's hear you count," etc.). Parents shouldn't push development beyond what the baby wants to do; walk when it's time, not on a timetable of the Parents, but at the same time expose her to optimum stimulation so that her abilities flower. Finally spend time with the baby, look at her play and let her know that you are there. Be there when she is hurt and sympathize with her feelings when she skins her knee. Let her know you understand. If we can feel, then it all comes naturally." [ Janov, The Biology of Love, Prometheus, New York, 2000, p. 263/264]

"Liebe hat damit zu tun, alle basalen Bedürfnisse des Babys zu erfüllen. Vor der Geburt bedeutet sie, sich gut zu ernähren und Alkohol, Zigaretten und andere Drogen zu meiden. Bei der Geburt bedeutet sie ausreichend Sauerstoff und keine schweren Anästhetika. Nach der Geburt bedeutet sie richtiges Stillen und warmherziges Halten und Berühren. All das wird geschehen, wenn die Mutter und der Vater fühlen und lieben können. Sie werden dem Baby liebevoll in die Augen schauen, es liebkosen, hätscheln und beschützen, sie werden das Baby warm halten und mit ihm auf langsame, maßvolle, sanfte Weise reden - alles Praktiken des gesunden Menschenverstandes, die automatisch aus dem Gefühl der Liebe erwachsen. Wie sich Liebe manifestiert, ist von Mensch zu Mensch verschieden, aber die allgemeinen Prinzipien sind die gleichen: Sie müssen das Baby und Kleinkind herzen und hätscheln, es vor Gefahr beschützen, ihm das Gefühl von Sicherheit geben, auf seine Stimmungen eingehen, so dass es sich verstanden fühlt, mit ihm reden und nicht ständig verlangen, dass es anderen etwas vorführt ("Wie sagst du.....?", "Zeig uns mal, wie du zählen kannst", etc.). Eltern sollen die Entwicklung nicht über das hinaustreiben, was das Baby tun will; es soll gehen, wenn die Zeit gekommen ist, nicht nach dem Zeitplan der Eltern. Gleichzeitig aber soll es optimaler Stimulierung ausgesetzt sein, sodass seine Fähigkeiten aufblühen. Und als Letztes, widmen Sie dem Baby Zeit, schauen Sie seinem Spiel zu und lassen Sie es wissen, dass Sie da sind. Seien Sie da, wenn es sich weh tut und fühlen Sie mit ihm, wenn es sich das Knie aufschlägt. Lassen Sie Ihr Kind wissen, dass Sie es verstehen. Wenn wir fühlen können, kommt das alles ganz von selbst. "   

[ Janov, The Biology of Love, Prometheus, New York, 2000, s. 263/264]

 

Was ist jetzt eigentlich der Sinn und Zweck dieser Seite? Eigentlich wollte ich das Thema "Geburt" nur kurz 'anschneiden' und relativ zügig zu meinem Lieblingsthema, der Janovschen Primärtheorie und Primärtherapie, überwechseln. Aber jetzt habe ich mich in der Geburtsmaterie doch verheddert.  Frühe Lebensereignisse können wie ein riesiges unsichtbares Spinnennetz sein,  dessen prägendes Fadenlabyrinth die Menschen auch nach Jahrzehnten noch gefangen hält. Manche hasten ein Leben lang voller Hoffnung, Energie und Optimismus hin und her, um nach dem Ausgang zu suchen, während andere schicksalsergeben, deprimiert und wie paralysiert an Ort und Stelle verharren und darauf warten, endlich gefressen zu werden.  Ins Zentrum "zurückzukehren" und die frühen prägenden Ereignisse "wiedererlebend" aus dem System herauszulösen ist der wesentliche Schritt, um schließlich tatsächlich aus dem Netz zu entkommen und neue Gefühls-,  Körper-, Gesundheits- und Verhaltenswelten  zu entdecken.

Meine primärtherapeutischen Erfahrungen haben in der Tat sehr viel mit "Steckenbleiben" und "Zerquetschtwerden" zu tun  und artikulierten sich in der Kindheit durch ein ständig wiederkehrendes Traumszenario, das nur aus zwei Elementen bestand: die enge Gasse, die schließlich in eine finstere enge Kanalröhre mündet. Es war immer dasselbe Drama. Ich ging die Gasse entlang und war plötzlich in diesem blöden, hochgradig bescheuerten stockfinsteren Kanalrohr gefangen, das mich zu zerquetschen drohte. Und immer war es das Aufwachen, das mich von der eskalierenden Panik und vor der fürchterlichen Empfindung des Zerquetschtwerdens erlöste. Solche Alpträume zeigen sehr schön, wie sich eine eingeprägte Erfahrung auf unterschiedlichen Gehirnebenen manifestiert. Aus der ursprünglich rein sensorischen Erfahrung (der - in diesem Fall übermäßige - Druck, der durch die Uterus-Kontraktionen [einer verkrampfenden Primiparae] auf den Fetus ausgeübt wird) wird im Zuge der fortschreitenden Gehirnentwicklung eine nette Bildergeschichte mit einem "ordentlichen Schuss Panik". Die Hartnäckigkeit des Alptraums deutet darauf hin, dass sich die Energie des ursprünglichen Traumas in den Netzwerken des Hirnstamms (first-line oder erste Linie/Ebene in Janovs Theorie und Terminologie) in reverbierenden [widerhallen- den, zurückschwingenden] Kreisprozessen "verfangen" hat und somit eine Erinnerung bildet, die sich permanent reproduziert. Nachts, wenn die Wachsamkeit des frontalen Kortex und des gesamten Gehirns nachlässt, kann die Energie des Geburtstraumas aufsteigen und zwingt den Neokortex (third-line-consciousness oder Bewusstsein der dritten Ebene in Janovs Theorie), die eindringende Kraft in Zusammenarbeit mit dem limbischen System (second-line oder zweite Ebene).  zu einer Bildergeschichte zu verarbeiten. Das Gefühl der panischen Angst (der Affekt), das sich hinzugesellt, deutet auf die Beteiligung limbischer (second-line) und hirnstammlicher Kerne hin. 

Unter Neurologen und anderen Wissenschaftlern hält sich immer noch das hartnäckige Dogma, Erinnerung, Gedächtnis, Informationsspeicherung sei unabdingbar an die Reifung bestimmter Gehirnstrukturen wie dem Hippocampus gebunden, und aus diesem Grund sei die Speicherung von vorgeburtlichen und geburtlichen Erfahrungen unmöglich. Dieses Dogma, das für viele Intellektuelle natürlich ein erstklassiger Schutz gegen die Realität des eigenen Urschmerzes ist,  war der Grund, dass Janov in den Anfangsjahren der Primärtherapie allen Patienten mit "Rausschmiss" drohte, die behaupteten, sie erlebten gerade ihre Geburt wieder. Neurologen hatten ihm gesagt, dies sei völlig unmöglich, und Janov hielt sich zuerst brav an dieses Dogma. Aber diese Geburts-Urerlebnisse waren so zahlreich und selbst für den Beobachter so eindrucksvoll, dass er sehr bald von der Realität dieser Erinnerungen und deren Langzeitfolgen für das Erwachsenenleben überzeugt war. Ähnliches war vor Janov dem Psychiater und Therapeuten Frank Lake passiert: Seine Erfahrungen mit prä- und perinatalen Erinnerungen in der therapeutischen Praxis kollidierten mit dem strikten "Nein, unmöglich" von Theoretikern. 

Heute gerät dieses Dogma zunehmend ins Bröckeln. Als der in Fachkreisen international bekannte Gehirnforscher Eric Kandel in einem SPIEGEL-Interview11 gefragt wurde, ob er daran glaube, dass es in seinem Gehirn "Erinnerungen an Ihr erstes Lebensjahr, womöglich sogar an die Zeit vor Ihrer Geburt gibt - nur, dass Sie nicht an sie herankommen?", antwortete er: " Ja, ich vermute schon - wobei man sich da nicht unsere Form des episodischen Gedächtnisses vorstellen darf,[.......]. Als Janov den in Fachkreisen nicht weniger bekannten Gehirnforscher Paul MacLean, auf dessen Theorie vom "dreieinigen Gehirn" ("The Triune Brain in Evolution") das primärtheoretische Konzept der drei Bewusstseinsebenen gründet, fragte, wo im Gehirn frühe Erfahrungen gespeichert werden, meinte dieser, man müsse diesbezüglich auch das Kleinhirn in Betracht ziehen. Lise Eliot schreibt zu dem Thema folgendes:

"Hippokampus, medialer Thalamus, Basalkern, präfrontaler Kortex: Alle diese Strukturen sind für die Speicherung langfristiger, bewusster Erinnerungen wesentlich[...]. Sie sind jedoch nicht die einzigen Bestandteile des Gehirns, die an Erinnerung und Merkfähigkeit beteiligt sind. Die komplizierte Wahrheit lautet, dass das gesamte Nervensystem (eingeschlossen das Rückenmark und sämtliche peripheren Nerven) daran teilhaben, denn die Informationsspeicherung ist eine grundlegende Eigenschaft von Neuronen. Alle Nervenzellen sind in der Lage, sich je nach ihrer "Erfahrung" beziehungsweise den Mustern ihrer elektrischen Aktivität zu verändern, das heißt ihre Synapsen und Dendriten umzugestalten. Alle Erinnerungen, ob bewusst oder nicht, prägen sich irgendwo im Gehirn als Muster synaptischer Veränderungen ein." 

[Eliot, Was geht da drinnen vor, Berlin-Verlag 2001, s. 480)

 

Der deutsche Hirnforscher Gerhard Roth 12 schreibt in seinem Buch "Aus Sicht des Gehirns" (Suhrkamp, 2003):

"Das limbische System scheint nämlich starke psychische Verletzungen, besonders solche in früher Jugend, nicht zu vergessen, sondern eher einzukapseln oder abzuschwächen. In besonders belastenden Situationen können diese Einkapselungen oder Abschwächungen wieder schwinden, so als sei zwischendurch nichts geschehen. Eine erfolgreiche Psychotherapie bestünde dann darin, diejenigen Netzwerke, welche die psychischen Verletzungen repräsentieren, so sehr zu entschärfen, dass sie nicht mehr bedrohlich wirken." 

[Roth, Aus Sicht des Gehirns, Suhrkamp, 2003, s.153]

Es ist genau diese "Entschärfung von Netzwerken, welche die psychischen [und körperlichen] Verletzungen repräsentieren", was korrekt angewandte Primärtherapie im Lauf des Primärprozesses durch Auflösung des eingeprägten frühen Schmerzes leistet, sodass in gegenwärtigen Stress-Situationen nicht länger zwangsläufig  die eingeschliffenen Verhaltensmuster (wie z. B. impulsives, gewalttätiges Reagieren) oder körperlichen Symptome (z. B. Migräne) in Erscheinung treten müssen.

Ein wesentlicher Aspekt der Janovschen Primärtheorie ist, dass Erfahrungsspeicherung eine umfassende organismische Angelegenheit ist. Das heißt, auch Zellen außerhalb des Nervensystems sind in der Lage, auf irgendeine Weise Informationen und Erfahrungen zu speichern. So traten zum Beispiel bei einer 56-jährigen Frau, die wiedererlebte, wie sie als Kind regelmäßig mit einer Reitgerte geschlagen wurde, die Blutergüsse im Oberschenkel wieder auf. 13  Irgendwie mussten sich die Zellen im Oberschenkel an das Ereignis "erinnern", ansonsten wäre das Phänomen nicht erklärbar. Ich glaube, dass die Wissenschaft noch relativ wenig darüber weiß, welche Möglichkeiten und Mechanismen den Zellen eines menschlichen Organismus zur Verfügung stehen, Erfahrungen zu speichern und diese einander mitzuteilen. Es macht zur Zeit wenig Sinn, hier endgültige Lehrsätze aufzustellen.

Das Wiedererleben und somit die Auflösung einer traumatischen Geburt im Rahmen des Primärprozesses (und nur in diesem Rahmen ist es möglich) ist eine  sensorische Erfahrung von solcher Kraft und Intensität, dass sie jeden Versuch einer Beschreibung ad absurdum führt. Individuen, die ein so frühes Trauma in ihrer Primärtherapie wiedererleben, wissen um die ungeheure Macht dieses frühen Schmerzes, sie spüren seine Kraft, die letztlich nicht davor Halt machen wird, uns körperlich und psychisch zu zerstören und uns weit vor unserer Zeit von diesem Planeten zu verbannen. Ohne die Rückkehr in meine frühe Geschichte wäre ich mit größter Wahrscheinlichkeit bereits einer katastrophalen systemischen Erkrankung - Krebs - zum Opfer gefallen. Zu groß war das Ausmaß, die Valenz meines frühen Schmerzes, als dass ich eine Chance gehabt hätte, meinen fünfzigsten Geburtstag zu erleben. Jetzt aber bin ich sehr zuversichtlich, noch lange zu leben (und ich kann dem Leben durchaus was abgewinnen), und von Krebs und Herz-Kreislauf-Versagen, Arthritis, Depressionen, Panikattacken, Fresssucht, Migräne, Allergien, Schlaganfällen und vielen weiteren Erscheinungen im weiten Spektrum des Grauens verschont zu bleiben. Was uns letztlich umbringt, ist unsere frühe Geschichte, die auf tieferen Gehirnebenen ein kraftvolles Eigenleben führt und unseren gesamten Organismus permanent beeinflusst.

 

 

 
     
 

Quellen:    

             Janov, The Biology of Love, Prometheus, New York, 2000

                 Eliot, Was geht da drinnen vor, Berlin-Verlag 2001

                11 SPIEGEL special, Die Entschlüsselung des Gehirns, 4/2003

                12 Roth, Aus Sicht des Gehirns, Suhrkamp, 2003

                13 Siehe hierzu Janov, Das neue Bewusstsein, Fischer, Frankfurt, 1977, s. 497                 

 

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