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Kapitel 6
Gesprächstherapien
sind der Einprägung nicht gewachsen
Wir
haben gesehen, wie das System immer wieder zum Prototypen zurückkehrt, der am
bezeichnendsten der Prototyp aggressiven Strebens oder leichten Aufgebens
angesichts der Herausforderungen des Lebens ist; wir haben gesehen, wie
diejenigen, die emotional von anderen losgelöst sind, mit der Loslösung von
sich selbst anfangen; und wie die früh im Leben ins System geschriebene Einprägung
lebenslanges Ausagieren steuert wie zum Beispiel wiederholt gescheiterte
Beziehungen, Drogenkonsum oder glühender religiöser Eifer. Letztere sind nicht
einfach Verhaltensweisen des Erwachsenen, die man in kognitiver Therapie oder
Verhaltenstherapie umändern muss; ihre Wurzeln liegen tief in der Geschichte.
Wenn jemand ausagiert, ist das meistens eine lebensrettende Strategie. Die
emotionale Absonderung beginnt ganz früh im Leben, denn andernfalls, wenn sich
jemand voll den Geschehnissen aussetzen würde, wäre der Schmerz viel zu groß.
Depression ist ein lebensrettender Umstand, weil sie massive Verdrängung
einbezieht, um schweren Schmerz dauerhaft zu unterdrücken und zu verbergen.
Wenn der Patient sich öffnet, sehen wir die Tiefe dieses Schmerzes, und oft ist
er unbeschreiblich. Eine Patientin musste unbedingt raus – aus einem Job,
einer Ehe, einem Haus.
Der Prototyp
setzte sich bei der Geburt fest, als herauszukommen lebensrettend
war. Er setzte sich als Überlebensstrategie fest. Als es mit ihrem Mann
schief lief, ging sie. Sie musste raus und einfach irgendwohin. Das erleichterte
den Druck aus dem abgesonderten Gefühl: „Ich werde sterben, wenn ich da nicht
raus komme!“ Ihr war nie klar, dass es um dieses Gefühl ging; sie konnte es
nur ausagieren. Sie wusste nicht einmal, dass sie ausagierte. Ihr Verhalten war genauso unbewusst wie ihre Gefühle.
Sie wurde ständig durch dieses Feeling angetrieben,
bis sie es im Zusammenhang fühlte.
Der
Prototyp, der während des präverbalen Lebens eingestempelt wird, kann durch
verbale Mittel nicht umgekehrt werden. Der Prototyp wird weitgehend mit dem
rechten Gehirn eingraviert; deshalb werden die Gedanken des linken Gehirns nicht
viel helfen, wenn es darum geht, Änderungen herbeizuführen (ausgenommen natürlich,
wenn das linke Gehirn an der Verknüpfung teilhat). Wenn jemand isoliert und
distanziert ist, können wir das spüren; wir kommen nicht wirklich zu ihm
durch. Seine Abwehr lässt sich nicht durchdringen. Seine offenbare
Reserviertheit ist Teil der Einprägung und nichts, das man in der kognitiven
Therapie rekonditionieren oder wegargumentieren könnte. Wenn eine Frau leblos
wird - sich verschließt - , wenn sie sexuell erregt ist, kann sie dagegen
nichts machen – es ist eine Analogie zur ursprünglichen Geburtserfahrung, bei
welcher auf die Aktivierung unmittelbar das Versagen folgte. Dementsprechend ist
es real, sich besiegt zu fühlen, - eine reale Reaktion auf ein reales Ereignis,
als man bei der Geburt jeder Chance zu kämpfen beraubt wurde - und keine
neurotische Verirrung! Wenn wir versuchen, das ohne die eingeprägte Erinnerung
zu entfernen, schneiden wir lediglich die Spitzen des Unkrauts ab und berauben
jemanden der Schlüsselaspekte der Überlebenserinnerung.
Im
Sinne des prototypischen Bezugsrahmens sind die Scheu, Ängstlichkeit und
Passivität des Parasympathen Abwehrmechanismen, keine Launen. Sie waren ursprünglich
dafür konzipiert, den Schmerz auf Distanz zu halten Wir sind aus einem guten
Grund neurotisch (abgewichen): Anpassung. Wie ich gesagt habe, wendet sich beim
Parasympathen sein ganzes System in Richtung "weniger" - weniger
Dopamin, Testosteron, Noradrenalin, Serotonin, Schilddrüsenhormon und so fort.
Von Beginn an neigte das gesamte System zu diesem "Hypo"- Modus als
Überlebensmechanismus. Weil die Einprägung eine Kaskade von Änderungen
orchestriert, können wir das Problem mit Schilddrüsenhormonen oder allen möglichen
anderen Medikamenten angehen, und sie werden alle helfen. Zum Beispiel kann es
gegen Gefühle von Depression
und Niederlage helfen, wenn man dem depravierten System
irgendeines dieser Bestandteile hinzufügt. Deshalb hilft es oft, wenn man einem
Depressiven Schilddrüsenhormon verabreicht oder ein Medikament, das die Wirkung
von Serotonin verstärkt. Aber das sind keine Heilmittel. Hypnose wirkt bei
Rauchen, aber es ist immer noch der Mensch da, der rauchen muss (jemand, der Bedürfnisse
hat), und es wird im Anfälligkeitsbereich der Person zu weiteren nachteiligen
Reaktionen kommen.
Wenn
jemand ein chronischer Raucher ist oder depressiv oder ein Stubenhocker, der
Leute meidet, erzwingt sein ganzes System sein Verhalten, und sein System ist
eine Funktion der Geschichte. Unsere therapeutische Aufgabe muss immer
historisch sein. Die Geschichte ist ein wesentlicher Unterschied zwischen
kognitiver und fühlender Therapie. Wenn wir eine Person als ahistorisch
behandeln, können wir nur ihr sich gegenwärtig zeigendes Symptom behandeln,
nicht ihre Persönlichkeit. Moderne kognitive Psychotherapie hört dort auf, wo
auch der gedanklich-geistige Bereich endet. Sie ist auf das linke Frontalhirn
begrenzt. Wie wir jedoch gesehen haben, ist in der frühen Kindheit das rechte/fühlende
Gehirn dominant, und es sind frühe Rechtshirn-Einprägungen, die ständig das
Gehirn aktivieren. Genau dort finden wir die "Niederlage." Und dorthin
müssen wir gehen, um gegen dieses wichtige Gefühl zu kämpfen, das einen so
großen Teil des späteren Lebens regiert. Der einzige Weg dorthin führt über
das rechte Gehirn und das rechte Limbische System. Die Kognitions-Therapeuten
haben die Gehirnhemisphären verwechselt und versuchen, durch Anrufung der
linken Seite dorthin zu gelangen. Wir können von hier aus nicht dorthin
gelangen. Der linke frontale Bereich geht erst in Betrieb, nachdem die Schlüsseleinprägungen
auf der rechten Seite verankert worden sind. Die konitive Therapie befasst sich
hauptsächlich mit den Auswirkungen von Gefühlen auf der linken Seite, während
Gefühle uns die ganze Zeit behelligen.
Wenn
das ganze Wesen eines Menschen von dem Gefühl durchdrungen ist, dass
"niemand mich will," und das in dem Maße, dass er Drogen braucht, um
den Schmerz abzutöten, so ist das nicht bloß ein Gedanke, den wir ändern müssen;
es ist ein organischer Teil dieser Person. Solche Probleme kann man niemandem
durch konventionelle Therapie „ausreden.“ Man muss sie auf der primären
organischen Ebene wiedererleben, auf der sie existieren.
Des
Weiteren sind Gedanken nicht etwas, das wir wohl oder übel produzieren, sondern
der Auswuchs dieser frühen formenden Kräfte. Wir haben nicht einfach
Meinungsdifferenzen; wir haben Differenzen in der gesamten Persönlichkeit, die
Meinungen entstehen lassen. Wenn dementsprechend der "Unterlassungs"-
Modus eines Menschen darin besteht, dass er angesichts von Hindernissen aufgibt,
dann reagiert er auf die tief in seinem Gehirn liegende Empfindung namens:
"Was hat es für einen Zweck, es zu versuchen?" Weil sie so tief drin
liegt, hat sie eine tiefgreifende Wirkung. Die Worte, mit denen er seinen
Zustand beschreibt, sind eine späte evolutionäre Entwicklung. Man darf sie
nicht mit dem eigentlichen Zustand verwechseln, mit der Physiologie der
Niederlage. In der Valenz- oder Stärke-Hierarchie sind Worte die schwächsten
Elemente, wenn man sie mit der Kraft dieser nonverbalen Einprägungen der ersten
Linie vergleicht. Wir dürfen nicht glauben, dass wir tiefgreifende Veränderungen
zustande bringen, wenn wir den Patienten mit Worten behandeln. Einprägungen
kann man nicht besiegen, noch kann man sie überzeugen. Vielleicht können wir
jemanden überzeugen, seine Gedanken zu ändern, aber niemals, seine
Physiologie zu ändern.
Ein
Patient, der nur seine Oberfläche glätten will, ist vielleicht mit einer
Methode glücklich, die ihn wieder herrichtet und arbeitsfähig macht. Aber er
hat nichts weiter über sein inneres Selbst erfahren, das Selbst, das ihn
letztlich befreien kann.
Kein
Patient - einschließlich Tony Soprano - der aufrecht in einem Stuhl in einem
komfortablen Büro sitzt, kann den Schrecken fühlen, den er nur in einem
abgedunkelten, gepolsterten Raum fühlen kann. Es ist gerade diese
Rahmenbedingung des Aufrechtsitzens, die den kognitiven Therapeuten daran
hindert, Patienten in die Vergangenheit zurückzubringen. Erstens begründet
seine Theorie es nicht und zweitens verhindert es die Büroeinrichtung an sich.
Die Organisation eines Büros erfolgt aus der Theorie. Es ist alles dafür
vorgesehen, den Brennpunkt in der Gegenwart zu halten. Unglücklicherweise kommt
eine der größten Gefahren, der wir gegenüberstehen, aus unserer Vergangenheit
und aus uns selbst, eine Erinnerung, die uns informiert, dass wir von unseren
Eltern nicht geliebt wurden, dass es nie so sein wird und dass alles
hoffnungslos ist. Das zwingt uns zu allen möglichen Verhaltensweisen; es ist
ein System, das Verhaltensweisen am laufenden Band produziert. Deshalb ist es
einleuchtend, dass Patienten wieder die ‚Talsohle’ aufsuchen müssen, um aus
ihren Depressionen herauszukommen. Sie müssen zu dieser wortlosen Zeit zurückkehren,
als sie zu nichts anderem fähig waren als zu grunzen, ächzen, sich zu winden,
Ersticken und Strangulation zu empfinden; damals gab es keine Worte.
Die
Persönlichkeit ist nichts Separates sondern integraler Bestandteil des
neurophysiologischen Gesamtsystems. Ohne Bezugnahme auf die Einprägung kann es
keine dauerhafte Heilung geben. Wenn wir in Betracht ziehen, dass das Ganze mehr
als die Summe seiner Teile ist, dann können an den Patienten auf ganzheitliche
Weise herangehen. Wir müssen uns eingehend mit den tiefliegenden Ursachen
befassen, die so viele Aspekte unseres Selbsts verändert haben. Wenn wir der
neuronalen Spur zum Prototypen nicht folgen, werden wir mit den Grundtendenzen,
die zur Depression führen, nie in Berührung kommen.
_______________
David
In
der kognitiven Verhaltenstherapie konzentrierte sich die Therapeutin nahezu
ausschließlich darauf, mich aufzufordern, dass ich "meine negativen
Gedanken" in positivere Gedanken "umändere." Zum Beispiel war
ich zu der Zeit, als die Therapie stattfand, im Hinblick auf mich selbst sehr
negativ eingestellt, und ich sah diese Art von Selbstgespräch in mir ablaufen:
"Ich habe in meiner Karriere versagt." Die Therapeutin bat mich, diese
Aussage "neu zu formulieren" und zu mir selbst zu sagen: "Ich bin
zurzeit in meiner Karriere nicht erfolgreich." Nun, das half überhaupt
nicht. Tatsächlich geriet ich nur durcheinander mit den vielen mechanistischen
Methoden, mit denen ich versuchte, mit inneren Problemen fertig zu werden;
letztlich endeten sie in Frustration und Entmutigung.
Eine
andere Schlüsselmethode dieser kognitiven Verhaltenstherapeutin war, dass sie
mir eine Liste von 12 "Sollte"-Erklärungen präsentierte, die die
Leute gerne verwenden. Dann bat sie mich, die Erklärung zu wiederholen, ohne
das Wort "sollte" zu gebrauchen Zum Beispiel lautete eine der
Originalerklärungen vielleicht: "Ich sollte kompetenter sein." Sie
bat mich, das neu zu formulieren und zu sagen: "Ich bin kompetent."
Natürlich half das überhaupt nicht, weil ich nicht tatsächlich kompetenter
wurde, indem ich einfach sagte: "Ich bin kompetent." Ein Großteil
ihrer Methode drehte sich darum, mich von der Irrationalität meines Verhaltens
zu überzeugen, wenn ich diese "Sollte"-Erklärungen benutzte. Sie
versorgte mich überwiegend mit einer Regel-Liste und bat mich, diese Regeln zu
befolgen. Diese Methode ignorierte die Gefühle unter der Oberfläche völlig,
die mich dazu trieben, zu fühlen, was ich fühlte, und deshalb auch zu sagen,
was ich sagte. Ihre Methode zog das Prinzip der Verdrängung nicht in Betracht.
Diese
Therapeutin war zunehmend frustriert, als sie mit mir arbeitete. Tatsächlich
hatte sie Vorbehalte gegenüber Gefühlen und verneinte deren Rolle im
therapeutischen Prozess. Ich reagierte auf ihre Methode, indem ich frustriert,
entmutigt und desillusioniert war, weil ihre Methode bei mir nicht
funktionierte. Der große Fehler, den sie bei mir machte, war, dass sie ein
spezfisches Therapiemodell im Sinne hatte, als sie zu den Therapie-Sitzungen
kam, und nicht die nötige Flexibilität besaß, um sich anzupassen, zu verändern
oder ihren Ansatz zu modifizieren. Ich wollte immer, dass sie mich regelmäßig
Folgendes fragen würde: „Wie wirkt diese Methode bei dir?“ Aber sie hat
mich nicht gefragt; hätte sie mich gefragt, hätte sie von mir viele wertvolle
Rückinformationen erhalten. Aber mir war klar, dass sie zu unsicher war, um
mich um Rückmeldungen zu bitten.
In der Jungschen Therapie führte mich der
Therapeut in die klassischen Begriffe der Jungschen Psychologie ein: Archetypen,
Anima, Animus, kollektives Unbewusstes, Person, Schatten, aktives Vorstellen,
geführtes Bilderleben, das Selbst und Trauminterpretation. Er versuchte auch,
bei mir mit seiner therapeutischen Methode innerhalb des klassischen Jungschen
Modells zu bleiben. (Carl
Jung war ein Zeitgenosse
Freuds, der eine andere Auffassung vom Unbewussten
hatte als Freud. Er glaubte vielmehr an ein kollektives Unbewusstes, das wir
alle miteinander teilen, als an ein idiosynkratisches. Er dachte, dass es
Grundarchetypen gebe, die für uns charakteristisch seien und uns voneinander
unterscheiden. In der Therapie wurde der Versuch unternommen, unseren Archetyp
zu bereinigen. -A.J.) Der
Therapeut
war
eine sehr intellektuelle Person und für ihn war wichtig, dass ich für diese
Hauptbegriffe Verständnis erlangen würde. Deshalb verbrachte er eine Menge
Zeit mit mir, indem er mir einfach half, alle diese Jungschen Begriffe und
Auffassungen zu verstehen; er glaubte, damit das Fundament zu schaffen, das ich
seiner Ansicht nach als Grundlage für seine Therapie brauchte. Er anerkannte
und erkannte das Prinzip der Verdrängung, und er sagte, dass die Dinge, die
verdrängt wurden, jetzt in "deinem Schatten" liegen. Sein ganzer
Ansatz resultierte in einer Heilungsvoraussetzung auf Seite des Patienten: Der
Patient muss diese Begriffe, Auffassungen und Prinzipien verstehen können.
Seine Prämisse war einfach: Wenn der Patient einmal sein Problem und diese
Jungschen Auffassungen begriffen hat, findet Heilung auf natürlichem Wege
statt. Also bringt Verstehen automatisch Heilung.
Aber
in meinem Fall brachte Verstehen keine Heilung. Verstehen brachte mir geistige
Gymnastik. Der Prozess, in dem ich intellektuelles Verständnis erlangte,
brachte eine falsche Illusion von Heilung. Ich sagte häufig zu mir: "Nun,
da ich ein intellektuelles (intelligentes) Verständnis davon habe, wie die
Probleme in mir beschaffen sind, werde ich geheilt werden. Diesen Glauben hatte
ich immer wieder, aber er brachte nie wirkliche Heilung zustande. Stattdessen
brachte er ein falsches Vertrauen zustande, dass ich "jetzt, da ich das
Problem festgenagelt habe," okay sein werde.
Die
Jungsche Methode half nur vorübergehend und dann auch nur ein wenig. Jedoch
dachte ich wirklich jedes Mal, wenn ich so weit war, dass ich das Problem
verstanden hatte, dass ich geheilt wäre. Aber es geschah nie. Das Resultat war,
dass ich entmutigt und desillusioniert wurde. Im Lauf der Jahre absolvierte ich
zahlreiche Jungsche Programme und dachte jedes Mal, dass ich die Antwort in
diesem Programm/Workshop finden werde. Das war aber nie der Fall. Tatsächlich
verlangsamte der Prozess des Intellektualisierens den Heilungsprozess, indem er
die realen Gefühle überdeckte, die zu fühlen waren. In der Gestalttherapie vermittelte die Therapeutin anfangs den Eindruck, dass Gefühle in meiner Therapie eine Hauptrolle spielen würden. Tatsächlich taten sie das nie. Gestalttherapie endete für mich irgendwo zwischen kognitiver Verhaltenstherapie und Jungscher Therapie. (Gestalttherapie ist im Grunde ein Rollenspiel, in dem das Subjekt in die Rolle seines eigenen Selbsts, seiner Mutter oder seines Vaters schlüpft und dann mit ihnen spricht oder zum Beispiel als Mutter zum Kind spricht. Sie ist im Grunde eine Konfrontationstherapie, die später die Basis vieler Drogen-Rehabilitationszentren bildete. Sie bildet auch die Grundlage für die neueren Holistischen Therapien, bei denen eher globale Veränderungen stattfinden als einzelne analytische.-A.J.) Meine Gestalttherapeutin verwendete Rollenspiele und versuchte damit, mir zu helfen, Einsicht in mein Verhalten zu gewinnen. Manchmal sagte sie: "Ich will, dass du deinen Vater spielst und dieses Szenario benutzt." Ein anderes Mal bat sie mich, die Rolle des Chefs zu spielen, mit dem ich damals gerade Schwierigkeiten hatte. In allen Fällen bewirkten die Rollenspiel-Szenarien nichts und brachten keine Heilung zustande. Die Therapeutin war sehr beeindruckt von ihrer Methode und von dem, was ihrer Überzeugung nach geschah, aber ich erlebte nichts Signifikantes im Sinne realen Fortschritts. Deshalb war ich nach einer Zeit zwischen sechs Monaten und einem Jahr entmutigt und desillusioniert über den Prozess. Tatsächlich verlor ich das Vertrauen in diese spezielle Methode und auch in die Therapeutin. Sie spürte meine Frustration, und das verursachte einen Bruch in unserer Beziehung. Schließlich brach ich meine Therapie mit dieser Therapeutin ab. Jetzt konnte ich einen Schritt nach vorne tun. _______________
Ende des Kapitels
Buchübersetzung: Bücher von A. Janov
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